Version LV
STAAT
Die stadtrömischen Magistrate
INTERREX
DICTATOR
MAG. EQUITUM
KONS.MIL.TRIB.
DECEMVIRI
DUUMVIRI
QUINDECIMVIRI
QUINQUEVIRI
TRIUMVIRI
LAUFBAHN I
LAUFBAHN II
LAUFBAHN III
Mit Quinquevir wurde im alten Rom jemand bezeichnet, der Mitglied in einem Fünfmännerkollegiums war. Solche Kollegien wurden für mannigfaltige Zwecke ins Leben gerufen und dementsprechend breit gestalteten sich deren Betätigungsfelder. Quinquevirate gab es nicht nur für Rom, sondern auch in einigen Städten Italiens.
I. Die quinqueviri cis Tiberim (auch quinqueviri Cistiberes) waren ein in Rom ansässiges untergeordnetes Kollegium für die Ausübung der Feuer- und Sicherheitspolizeilichen Gewalt. Sie amtierten pro magistratibus, also im Auftrag der stadtrömischen Magistrate und waren den Tresviri capitales als Gehilfen beigegeben. In späterer Zeit dienten sie den Ädilen.
II. Die quinqueviri agris dandis assignandis (oder iudicandis) dienten als Verwaltungsorgan bei der Zuweisung von Staatsland an Private. Je nach Grösse des Gremiums hatten die Kommissionen andere wertmässige Bezeichnungen (vgl. Duumviri, Tresviri).
III. Die quinqueviri muris turribus reficiendis waren eine Kommission, die sich um die Reparatur der Stadtmauer und ihrer Türme zu kümmern hatte. Sie ist vor allem durch den Schriftsteller Livius bekannt.
IV. Die quinqueviri mensarii wurden im Jahre 351 v.Chr. als ausserordentliche Kommission gewählt, welche infolge einer herrschenden Geldknappheit dem Kapitalmarkt Geld zur Verfügung stellte. Jeder Schuldner, der über ausreichend Aktiva verfügte konnte beantragen, dass der römische Staat die zur Begleichung der Schulden nötigen Summen an Bargeld vorstreckte um damit die Gläubiger zu befriedigen. Die besicherten Schuldtitel gingen damit quasi auf den Staat über, der sich mit der eventuellen Verwertung von nichtmonetärem Vermögen naturgemäss leichter tat als Privatpersonen.
V. Bei den quinqueviri monetales handelte es sich um das Kollegium der Münzmeister in der Münze Roms.
VI. Die quinqueviri publicis sumptibus minuendis waren eine (wohl unter Kaiser Nerva) eingesetzte Budgetkommission, welche die öffentlichen Ausgaben beschränken sollte und Regeln hierfür auszuarbeiten hatte. Bekanntestes Mitglied dieser Kommission war der jüngere Plinius.
VII. Die quinqueviri legibus de imperio consulari scribendis waren eine 462 v.Chr. eingesetzte Kommission, welche auf Betreiben des Volkstribuns Gaius Terentius Harsa Beschränkungen der konsularischen Gewalt ausarbeiten sollte. Das Vorhaben scheiterte jedoch am entschiedenen Widerstand der Patrizier.
VIII. Bei den quinqueviri de finibus cognoscerent statuerentque handelte es sich um eine Senatskommission des Jahres 168 v.Chr., welche latente Grenzstreitigkeiten zwischen den Städten Pisa und Luca zu untersuchen und schlussendlich zu entscheiden hatte.
IX. Ein Quinquevirat wurde im Jahre 4 v.Chr. auf Basis des Senatus Consultum Calvisianum (ein Senatsbeschuss) ins Leben gerufen, das als Aufgabe die Abwicklung einer von Provinzialen erhobenen Repetundenklage hatte. Dabei wurden jene römische Amtspersonen angeklagt, welche Untertanen und Bundesgenossen erpresst hatten.
X. Seit dem Jahre 376 n.Chr. loste man aus dem Senatorenstand ein Fünfmännerkollegium mit der Bezeichnung iudicium quinquevirale, das bei Entscheidungen über Kapitalklagen gegen Senatoren vom Praefectus Urbi (Stadtpräfekt von Rom) einberufen werden musste. Allen Anschein nach gab es diese Einrichtung nur für den Senat in Rom, jedoch nicht für jenen in Konstantinopolis. Es gibt kaum Nachrichten über die Tätigkeit dieses Gremiums. Nach dem Untergang des weströmischen Kaisertums übernahmen es jedenfalls die Westgoten als Teil der üblichen Rechtsprechung.
XI. In einigen italischen Städten mit Munizipialrecht gab es ähnlich der stadtrömischen quinqueviri cis Tiberim ebenfalls Fünfmännerkollegien mit ähnlichen untergeordneten Aufgaben im Feuer- und Sicherheitspolizeiwesen.
Augustus rief einige
Triumvirate ins Leben.
Quellen: "Der kleine Pauly"
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(PL)