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Wenn wir heute an die römische Küche denken, so fallen uns zuallererst luxuriöse Gelage und dekadente Speisefolgen ein. Zwar gab es auch diese kulinarischen Ergüsse, doch war die römische Küche eigentlich immer von Einfachheit geprägt. Zudem muss man bedenken, dass die grosse Masse des Volkes repräsentativ sein sollte und nicht die Ausschweifungen weniger Reicher.

Nahrungsmittel, Zubereitung und Essensgewohnheiten änderten sich im Laufe der Jahrhunderte. So wurde der Brei vom Brot abgelöst und die intensiveren Kontakte mit dem östlichen Mittelmeer führten zum vermehrten Einsatz von Öl und exotischen Gewürzen. Aber auch die einheimische Küche wurde durch den Einsatz von lokalem Gemüse und Obst bereichert. Im Zuge der Romanisierung exportierte Italien dann diese Essgewohnheiten bis in die entferntesten Provinzen.

Das Angebot an Getränken erscheint uns heute als ziemlich dürftig. Alleine Wasser und Wein deckten den Durst von Millionen. Bier war selten und stand in nur geringem Ansehen. Die Weinkultur allerdings wurde von den Römern beständig weiterentwickelt und erreichte unter ihnen eine Hochblüte mit zahlreichen Sorten und Varianten der Herstellung.

Über die römische Kochkunst sind wir im Grunde genommen äusserst dürftig informiert. Lediglich einige literarische Erwähnungen, die zum Teil nur am Rande ausgeführt wurden. ergeben trotzdem ein einigermassen brauchbares Bild. Nur ein Kochbuch mit Rezepten "quer durch den Gemüsegarten" ist fast vollständig überliefert; wenn auch es bereits in der Antike mehrfach überarbeitet wurde. Es handelt sich dabei um das Werk De Re Coquinaria (Über die Kochkunst) von M. Gavius Apicius, einem berühmten Feinschmecker während der Regierungszeit des Kaisers Tiberius.

Das Gastmahl nahm bei den Römern einen hohen Stellenwert ein, war es doch meist verbunden mit künstlerischen Darbietungen. So wurde grosser Wert auf luxuriöse Gestaltung gelegt. Gelungen war dann das, was ausgefallen war. Aber selbst grosse Bankette verzichteten nicht auf einfache Gerichte und Getränke, die ansonsten jedermann zugänglich waren.

Dinkelähre und gedroschene Körner


Quellen: R.Maier, Apicius "De re coquinaria", M.Junkelmann "Panis militaris", H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer", J.-C.Fredouille "Lexikon der römischen Welt", K.-W.Weeber "Alltag im alten Rom" & "Die Weinkultur der Römer", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)