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Imperialer Adler MILIARENSE

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Der spätantike Miliarense

Der spätantike Miliarense

Unter Miliarense (auch Miliaresia; grch. Miliaresion) bezeichnete man eine Münze, die 1/1000 des römischen Pfundes in Gold wert und als grundlegende Recheneinheit dienen sollte. Sie wurde als Silberstück seit etwa 320 n.Chr. unter Kaiser Konstantin ausgeprägt und wurde erstmals 384 n.Chr. literarisch erwähnt. Auch im Codex Iustinianus erscheint die Münze als Wertangabe, die bis Kaiser Honorius weitergeprägt wurde.

Vom Miliarense existieren zwei grundlegende Varianten; zum einen der massenhaft ausgegebene leichte Miliarense zu etwa 4,52 g (=1/72 Pfund) und der schwere Miliarense (seit etwa 337 n.Chr.) zu etwa 5,45 g (=1/60 Pfund). Die Währungsrelation zum Solidus (72 auf das Pfund) betrug 18 leichte und 14 schwere Miliarense. Seit einem Erlass von 397 n.Chr. wurde der leichte Miliarense zu 12 Stück per Solidus aufgewertet und damit zu einem Doppelstück der Siliqua, von der 24 auf den Solidus gingen. Der Sinn des schweren Typs ist immer noch ungeklärt, doch könnte es sich um Streumünzen gehandelt haben, die bei Festlichkeiten unter das Volk gebracht wurden.

Die Münzbilder zeigen auf dem Avers das Kaiserbildnis mit Diadem, entweder in Rüstung oder mit Mantel. Der Revers war immer unterschiedlich gestaltet und orientierte sich an den anderen Münzen dieser Zeit. Auf den ersten Serien tauchte häufig der römische Virtus mit Schild und Lanze auf, später dominierten Christogramm und Standarten. Die Legenden Virtus Exercitus und Gloria Romanorum um eine kaiserliche Figur bildeten die Basis für spätere byzantinische Münzen.

Der byzantinische Miliarense

Die byzantinische Prägung übernahm den Münztyp und er wurde erst während der Herrschaft des Kaisers Herakleios (610 bis 641 n.Chr.) durch ein als Hexagrammon bekanntes Geldstück ersetzt. Kaiser Leo III. ging um das Jahr 720 n.Chr. wieder zum nun Miliaresion genannten Münzwert zurück und führte sie als Silbermünze im Gewicht zwischen 2 und 3 g wieder ein, von der auch Halbstücke ausgeprägt wurden. Die konstante Emission erfolgte bis ins 11.Jh. Erst dann wurde sie auf 1,4 g im Gewicht und auf 700/1000 im Feingehalt (von über 900/1000) zur Scheidemünze degradiert. In dieser Zeit prägte man auch Drittel- und Zweidrittelnominale. Die Prägung dieser neuen Miliarense-Münzen endete unter Kaiser Johannes IV. (1347-1355 n.Chr.).

Die byzantinischen Münzen zeigten zunächst ein Kreuz, später den Heiland oder Maria. Die Relation zum goldenen Nomima betrug ebenfalls 12. Ähnlichkeiten zum Dirhem wurden dazu benutzt diese arabischen Münzen als Miliaresia zu überprägen.  

leichter Miliarense von 3,03 g des Kaisers Arcadius
Münze Arelate

Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch
betrug EUR 70,00

 


Quellen: "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend",  www.muenzen-lexikon.de 

 

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(PL)