WIRTSCHAFT |
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SILIQUA |
Die spätantike Siliqua Der Name Siliqua (grch. keration) bezeichnet die Schote einer Hülsenfrucht bzw. den Samen des Johannisbrotbaumes und stellt eigentlich ein spätantikes Gewicht dar. Als 1/144 der römischen Unze und somit 1/6 der Sextula wog sie 0,19 g. Zwei weitere Unterteilungen sind bekannt: in 3 grana hordei (Gerstenkörner) bzw. in 4 staria (Weizenkörner) Als Münze wurde die silberne Siliqua um 320 von Kaiser Konstantin eingeführt und ersetzte mit dem Argenteus ein anderes Geldstück. In Relation zum Solidus repräsentierte sie dessen 24. Teil. Anfänglich betrug ihr Gewicht etwa 3,41 g, doch wurde sie schon bald in den Sog der Inflation gezogen und reduziert. Von der Münze sind auch Halbstücke bekannt. Die Doppelstücke wurden Miliarense genannt. Constantius II. musste das von Konstantin zerrüttete Münzwesen reformieren, sodass es zu einer Neubewertung der Münze kam. Die neue Siliqua wurde um 1/3 reduziert und wog durchschnittlich 2,27 g. Für kurze Zeit kam es sogar zu einer Parallelprägung beider Münzen. Die genauen Hintergründe für diese Neuemission sind nicht bekannt, denn die Relation zum Solidus blieb mit dem 24. Teil weiter aufrecht. Eine latente Silberpreiserhöhung könnte den Ausschlag gegeben haben. Da Münzen vielfach unterwertig geprägt wurden, ist eine Unterscheidung zwischen Siliqua, Neusiliqua und den jeweiligen Halbstücken schwierig. Der Gewichtshorizont liegt zwischen 1,04 und 2,66 g, was die Vermutung nahe legt, die Siliqua war eine Kreditmünze, die bei grösseren Zahlungen im Gewicht genommen wurde. Bis Kaiser Honorius wurde die Münze massenhaft in Umlauf gebracht, danach nur mehr spärlich. In den oströmisch-byzantinischen Münzstätten im westlichen Mittelmeergebiet prägte man die Siliqua mit ständig reduziertem Gewicht bis ins 7.Jh.n.Chr. Im Byzantinischen Reich hielt sie sich bis ins Mittelalter. |
Eine Siliqua von 2,12g des Kaisers Constantius II. zw. 355 und 361 n.Chr.
Revers der obigen Münze mit der Aufschrift VOTIS XXX MVLTIS XXXX (Der Ausrufungspreis für diese Münze
beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch
betrug EUR 170,00)
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(PL) |