Version L

WIRTSCHAFT
Geld & Münzen


Imperialer Adler MAIORINA

zurück zum
Geldindex

zurück zur
Übersicht Wirtschaft

zurück zum Index

Die spätantike Maiorina

Nachdem Konstantin d.Gr. seine Reformen durchgeführt hatte, kam es durch unkluge Finanz- und Wirtschaftspolitik zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems. Die Kaiser Constans und Constantius II. sahen sich deshalb bereits 346 zu einer erneuten Münzreform genötigt. Dabei wurde der Follis durch eine neue Bronzemünze mit Namen pecunia maior oder kurz Maiorina (lat. "die Grössere"; gemeint ist eine grössere Geldsorte) ersetzt.

Die Münze wog zwischen 3,5 und 7,5 g - bei einem Durchmesser von 20 bis 24 mm - und wies einen geringen Silberanteil auf. In der modernen Numismatik bezeichnet man die Münze mit AE plus dem Durchmesser oder als Doppelausgaben des Centenionalis. Früher war man sich nicht einig, ob nicht Centenionalis und Maiorina gleiche Münzen bezeichneten, doch wird jetzt eine bewusste Trennung durchgeführt.

Die antike Bezeichnung ist nicht restlos geklärt. Das Wort Maiorina bezieht sich auf zwei Stellen im Codex Theodosianus. Ein Kapitel behandelt das Verbot eines Überlandtransportes von Münzen; eben Maiorina und Centenionalis. Die Textstellen weisen in die Jahre 349 und 356. Übrigens ein interessantes Verbot, Münzen über Land zu transportieren...

Die eigenständige Lebensdauer der Münze war sehr kurz. Bereits zehn Jahre nach ihrer Einführung wurde sie auf das Niveau des Centenionalis abgewertet. Auf dem Revers taucht nun auch die Centenionalis-Legende Fel. Temp. Reparatio (Wiederherstellung glücklicher Zeiten) auf.

Um das Jahr 351 liess der Usurpator Magnentius in Gallien Doppelstücke von 25 bis 28 mm Durchmesser ausgeben. Er setzte als Erster auf die Rückseite dieser Umlaufmünzen ein alleiniges Christusmonogramm. Magnentius und sein Caesar Decentius liessen ihre Ausgaben von Münzstätten in Ambanium (Amiens), Lugdunum (Lyon), Arelate (Arles), Treveri (Trier) erstellen. Doppelstücke wurden dann noch von Kaiser Iulianus und dem Usurpator Procopius in Konstantinopel geschlagen. Die Kaiser Arcadius und Honorius setzten die Maiorina im Jahre 395 ausser Kurs.

Eine Doppelmaiorina des Kaisers Iovianus im Gewicht von 8,21g

Der Ausrufungspreis für
diese Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch
betrug EUR 240,00

 


Quellen: "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend"

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)