RELIGION |
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AESCULAPIUS |
Quirinus Quirinus war ein altitalischer Gott und wurde bereits von den ältesten Siedlern noch vor der Stadtgründung als kriegerischer Stammesgott verehrt. Sein Kult fiel sehr eng mit dem des Mars zusammen. Möglicherweise stellt der Name nur dessen sabinische Form dar. Als Romulus und der Sabinerkönig Titus Tatius nach dem Raub der Sabinerinnen Frieden schlossen, vereinigten sich die beiden Stämme unter der Bezeichnung "Quiriten". Spätrepublikanische Münzen zeigen den Gott als bärtige, grossvaterähnliche Erscheinung. Iuppiter, Mars und Quirinus bildeten die alte patrizische Göttertrias. Aus dieser Zeit besass der Gott mit dem flamen Quirinalis auch einen eigenen Spezialpriester, der zu den höchstangesehenen Personen zählte. Das Fest des Quirinus hiess Quirinalia und wurde am 17. Februar begangen. Der flamen Quirinalis hatte zudem rituelle Aufgaben bei der Prozession zum Hain des Robigus am 25. April und beim Consualia-Fest am 21. August. Kultverwandtschaften gab es ausserdem zu Acca Larentia, Ianus, Portunus und Vesta. Jener Hügel Roms, auf dem die Sabiner wohnten, hiess nach dem Gott collis Quirinalis (Quirinalhügel). Schon Titus Tatius dürfte dort ein ara (Altar) gestiftet haben. Livius berichtet von einer Senatssitzung des Jahres 435 v.Chr. in aede Quirini (am Schrein des Quirinus). Auch Varro und Plinius erwähnen Kultstätten, die sich allerdings nicht genau identifizieren lassen. 293 v.Chr. wurde aufgrund eines Gelöbnisses des Konsuls Lucius Papirius Cursor dem Gott ein Tempel geweiht wurde. Zu seiner Ausstattung wurde ein Teil der samnitischen Kriegsbeute verwendet. 206 v.Chr. traf ein Blitz das Gebäude und 49 v.Chr. brannte der Tempel aus. Das Mauerwerk blieb dabei erhalten, sodass der Senat nur drei Jahre später in ihm eine Statue Caesars aufstellen konnte. Augustus liess während seiner grossen Renovierungsphase 16 v.Chr. den Quirinustempel auf dem Quirinal in prachtvoller Form neu errichten (Anscheinend hatte man den Vorgängerbau bislang nicht ausreichend renoviert). Das Gebäude bestand forthin bis über das Ende des Imperiums hinaus. Quirinus galt als die friedliebendere Form des Mars. Deshalb lag sein Tempel innerhalb der ersten Stadtmauern, der des Mars ausserhalb. Nach der Vereinigung von Römern und Sabinern tat Quirinus mehr und mehr hinter sein kriegerisches Pendant zurück. Nach dem unerklärlichen Tod des Romulus 715 v.Chr. erklärte man ihn für vergöttlicht. Vermutlich hat der Lokalkult seinen Anfang bereits nach Romulus' Tod genommen, denn laut der eidlichen Angabe des Iulius Proculus habe der zu den Göttern aufgefahrene ein Heiligtum am Quirinal gefordert. Belegt ist eine vereinzelte Verehrung als Romulus-Quirinus seit der mittleren Republik. Im weiteren erhielt der Kult mehr und mehr Auftrieb, sodass ihm Caesar bereits offiziell im Rahmen des Staates huldigen konnte. |
Quirinus auf einem republikanischen Denar, 56 v.Chr.
zum Vergleich ein Denar mit dem Bildnis des Romulus |
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Quellen: H.Gärtner "Kleines Lexikon der griechischen und römischen Mythologie", E.Simon "Die Götter der Römer", "Der kleine Pauly" |
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