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Gaius Flavius Valerius Constantinus (Konstantin d.Gr.)

Herrschaft IV (Nachfolge)

Der Mai 326 barg für Constantinus’ Herrschaft eine Tragödie in der eigenen Familie. Der Kaiser befürchtete Verrat und liess einige Mitglieder seiner Familie hinrichten. Betroffen waren seine Frau Fausta, sein ältester Sohn Crispus - der in Pola (Pula) hingerichtet wurde - und dessen Mutter Minervina.

Der um 300 geborene Crispus hatte in massgeblicher Position am Bürgerkrieg gegen Licinius teilgenommen und war schlussendlich sogar mit der Verwaltung der Westprovinzen betraut worden. Sein Amtssitz war Trier. Die Quellenlage bezüglich des Grundes seiner Hinrichtung ist sehr widersprüchlich. Am wahrscheinlichsten dürfte eine Intrige sein, an der Fausta ein persönliches Interesse hatte. Immerhin schaffte sie damit die einzigen Konkurrenten aus dem Weg, die ihren eigenen Kindern für die Machtübernahme im Weg standen. Als Constantinus gegenüber Fausta die Intrige aufdeckte, zog sie sich ins Dampfbad zurück und liess die Temperatur so lange hinaufsetzen, bis sie im Dampf erstickte.

Seine übrigen Söhne Constantinus II., Constans und Constantius II. wurden 317, 323 und 333 zu Caesares ernannt. Ebenfalls zum Zug kamen zwei Neffen - zumindest einer war der Sohn seines Halbbruders Flavius Dalmatius -, die hohe Auszeichnungen erhielten. Die diokletianische Tetrarchie war zwar bereits tot, doch diente sie Constantinus als Hülle um seine Nachfolge zu regeln.

Die Heeresreform hatte über die Jahre die Schlagkraft der römischen Armee erhöht und so konnte Constantinus nicht nur das Reich erfolgreich verteidigen, sondern auch weitergehende Operationen gegen äussere Feinde unternehmen. Im Herbst 328 unternahm er mit seinem ältesten lebenden Sohn gleichen Namens einen Feldzug gegen die Alamannen, die in mehreren Schlachten geschlagen wurden. Dem folgte 332 ein aufwändiger Waffengang gegen die Goten an der Donau. Er trieb sie solange vor sich her, bis sie bereits waren zu kapitulieren und die Herrschaft Roms anerkannten. Für diesen Feldzug war auch die Donaubrücke Trajans erneuert worden. 334 schlug er die Sarmaten und wiederum zwei Jahre später hatte er fast die Gänze der ehemaligen Provinz Dakien zurückerobert. Dass die Gebiete nach seinem Tod sogleich wieder verloren gingen, konnte er wohl nicht ahnen.

Dieser Erfolg brachte ihm viel Anerkennung, doch wollte er noch mehr und begann an einem Feldzug gegen die Perser zu basteln. Da er bereits im fortgeschrittenen Alter war, schickte er sich an seine Nachfolge zu regeln. Die Caesarenernennungen lagen bereits einige Jahre zurück und Constantinus teilte das Reich um 336 endgültig auf. Constantinus II. erhielt den Westen, Constantius den Osten, Constans die obere Donau samt Italien und Flavius Dalmatius (der Jüngere) erhielt am 18. September 335 Griechenland samt der unteren Donau.

Dass es eine denkbar schlechte Lösung war, sollte er nicht mehr mitbekommen. Aus all den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte hätte der Kaiser wissen müssen, dass eine derart grosse Zahl von „Teilnachfolgern“ nicht in Harmonie leben konnte und sich garantiert gegenseitig auszubooten versuchen würden.

Statue des Kaisers Konstantin


 

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(PL)