PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Imperator Caesar
Divi Filius Augustus
Bewertung Die Stellung des Augustus in der Geschichte könnte man mit dem zweigesichtigen römischen Gott Ianus vergleichen. Eben wie dieser steht Augustus zwischen der vom Bürgerkrieg zerrütteten Republik und dem neuen, von ihm selbst erschaffenen Kaiserreich. Er konnte die Monarchie einführen und sich gleichzeitig als Retter der republikanischen Traditionen feiern lassen. Ein Balanceakt, der seinesgleichen sucht. Die unangreifbare Machtposition, die dazu nötig war, hatte er nur deshalb erwerben können, indem er sich auf seine immense moralische Autorität stützte. Augustus vermied während seiner Herrschaft kaiserlicher oder monarchische Allüren. So wurde unter seiner Herrschaft auch kein Kaiserpalast errichtet und der Princeps wohnte weiterhin in seinem eigenen geräumigen Haus auf dem Palatin. Er kann als einer der begabtesten, energischsten und fähigsten Staatsmänner der Antike, wenn nicht der Geschichte, angesehen werden. Der Erfolg seiner Politik zeigt sich u.a. darin, dass es während seiner Herrschaft nur eine ernst zunehmende Verschwörung gab. Den Senat behandelte er mit Festigkeit und Respekt, so dass es zum Vorbild für spätere Kaiser werden sollte. Augustus vermittelte dem römischen Volk ein neues Herrscherbild. Ganze Armeen von Statuen und Skulpturen sollten dieses Bild vom ersten Bürger und obersten Priester im ganzen Reich verbreiten. In seinen späteren Lebensjahren bevorzugte der Princeps die Darstellung seine Frömmigkeit. Die beiden aussagekräftigsten Darstellungen sind auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Die überlebensgrosse Feldherrnstatue, mit dem befehlerisch ausgestreckten rechten Arm, zeigt durch die Motive auf dem Brustpanzer (Rückgabe der römischen Feldzeichen durch die Parther) politische Programmatik zur Sicherung von Macht und innerem sowie äusserem Frieden. Die zweite Statue zeigt Augustus als Pontifex maximus im einfachen Priestergewand ohne eine Form von imperialem Gehabe. In beiden Fällen wirken die Gesichtsausdrücke eher sorgenvoll als selbstzufrieden oder machtbetont. Sein Vermächtnis liegt in der Festigung des römischen Staatswesens auf Jahrhunderte hinaus. Eine Tat, die mehr als nur rohe Gewalt und Herrschaftsstreben benötigte. Vor allem die Tatsache, dass er ein halbes Jahrhundert regieren konnte und schliesslich eines natürlichen Todes starb begünstigte die Konsolidierung des Imperiums auf lange Sicht. |
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Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser" |
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