WIRTSCHAFT |
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STEUERSYSTEM
VERANLAGUNG |
Einleitung
Wie heutzutage waren auch die römischen Bürger gezwungen Steuern zu zahlen und Abgaben zu leisten und ebenso wie heute wurde die Steuerlast als drückend empfunden. Dennoch war das römische Steuersystem wesentlich einfacher strukturiert und bot Spielraum sowohl für die Erhebenden, als auch die Steuerpflichtigen. In einer Epoche, in der man manches Mal nur alle heiligen Zeiten von einer direkten Erhebung betroffen war, bedeutete die Verdichtung und Optimierung des Steuerwesens natürlich ein überproportionales Ärgernis. Manche Steuersätze, wie etwa eine Umsatzsteuer von einem Prozent, lassen uns heute nur noch milde lächeln. Da der Stadt mit ihrem Umland als zentrale Verwaltungseinheit eine wesentlich grössere Bedeutung als heute zukam, bestand auch ein ebenso grösserer Unterschied zwischen den Finanzen der Städte und des Imperiums. Da die Provinzen nur als Teil des Gesamtreiches aufgefasst wurden, gab es keine dazwischen liegenden Instanzen (wie z.B. heute die Bundesländer, Kantone, etc.). Nichtsdestotrotz bestand zwischen den Provinzen ein nicht erheblicher Unterschied und bezüglich der Steuerlast war es nicht egal, wo man wohnte und seine Abgaben zu entrichten hatte. Die wichtigste Säule des antiken Steuerwesens waren Grund und Boden. Zusammen mit der Kopfsteuer bildeten sie stets die Haupteinnahmen des Imperiums. An ihnen bemassen sich auch andere öffentliche Leistungen, wie etwa Beiträge zur Reichsstrassenerhaltung oder zwecks Unterhalt des cursus publicus (Staatspost). Sieht man von Augustus ab, der das Steuerwesen von Grund auf neu ordnete, wurden erst in der Spätantike weitere Abgaben erfunden. Sie standen in Zusammenhang mit der militärischen Bedrohung des Reiches von aussen und kamen direkt dem Militär zu gute. Einige Abgaben wurden nun in Naturalien erhoben, damit die Versorgung des Beamten- und vor allem Militärapparates gesichert war. Anders als heute bestand in der Antike eine Realgeldwirtschaft mit echtem Geld, d.h. auf Gold, Silber und Bronze/Messing/Kupfer basierenden Münzen und Barren. Somit war es für den Staat wesentlich schwieriger ein Defizit zu generieren. Wenn die Kasse leer war, war sie eben leer. Natürlich verfielen die römischen Kaiser auf die zwar verlockende aber wenig glorreiche Idee ihr Geld zu strecken und damit sowohl an Schrot und Korn der Münzen Schindluder zu treiben. Das Ergebnis waren nicht nur leichtere Münzen mit noch weniger Feingehalt, sondern auch die erste wirkliche Inflation der Wirtschaftsgeschichte in der Spätantike. |
Aureus des Lucius Verus |
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Quellen: F.M.Ausbüttel "Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches", H.Kloft "Die Wirtschaft des Imperium Romanum", DeMartino "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", H.Pleticha & O.Schönberger "Die Griechen" & "Die Römer", "Der kleine Pauly" |
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