Version L
RELIGION
Antike Religion
(auch hydor stygos; „Wasser des Grausens“)
Die Styx ist der bekannteste Fluss der Unterwelt, der sich in vollkommender Dunkelheit durch die tiefen Höhlen und am Rande - neun mal umrundend - des Hades schlängelte. Das Wasser der Styx galt als tödlich für alle tierischen Lebewesen und konnte nur in einem Gefäss aus Huf oder Horn aufbewahrt werden. Eine mythologisch-verklärende Version vom Tod Alexanders d.Gr. bringt diesen mit Styxwasser in Verbindung. Nahm man in ihm ein Bad, so sollte man unverwundbar werden (Mythos um Achilles).
In der Mythologie schworen die Götter beim Wasser der Styx ihre ewigen Eide. Bei Vertragsbruch verlor man für neun Jahre die Sprache. Zudem bildete der Fluss eine sichtbare Grenze zwischen den Reichen der Lebenden und Toten. Die Überfuhr erledigte ein Diener des Hades; der Fährmann Charon. Als Personifikation erschien Styx als eine Tochter des Okeanos und der Tethys, verheiratet mit dem Titanen Pallas (nach anderer Überlieferung: dem Piras). Von deren zahlreichen Kinderschar sind Bia, Cratos, Nice und Zelus die bekanntesten. Als Wohnort diente der von den Göttern geschiedenen Familie ein auf silbernen Säulen ruhender Palast mit hohem Steindach (bis an den Himmel reichend?) im Tartaros.
Wegen seines teilweise unterirdischen Verlaufs und angesichts eines spektakulären 200 m hohen Wasserfalls in einen Felskessel, dachte man sich einen ebenfalls Styx genannten Fluss im Gebiet des antiken Nonakris in Nordarkadien als Ausfluss der Unterwelt.
Hercules musste bei seinen 12 Taten
auch in die Unterwelt hinabsteigen
Quellen: E.Simon "Die Götter der Römer", W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. & röm. Mythologie", "Der kleine Pauly"
Sie wollen Fragen stellen, Anregungen
liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!
(PL)