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Der Höllenhund Kerberos
lat. Cerberus

Der Höllenhund der griechischen Mythologie - sein Name ist wohl lautmalend entstanden - stand vor der Pforte des Hades und bewachte sie. Genealogisch gab man dem Hund den Orthos, die Hydra und andere Ungeheuer als Geschwister. Seine Eltern waren demgemäss Typhon und Echidna. Das Aussehen und Verhalten des Kerberos unterlag einer mannigfachen Interpretation, selbst bei ein und demselben antiken Autor.

Die Zahl der Köpfe variierte von einem (Hesiod), zwei (attisch), drei (in der grch. Tragödie), fünfzig (Hesiod) bis hundert (Pindar). Einige gaben ihm drei Zungen ins Maul und 100 Schlangenhaaren auf den Kopf, sowie einen Schlangenschwanz; all dies ein Zeichen für älteste Verehrung der Schlange im Totenkult. Sein Atem war giftig und sein Speichel tödlich. Schlussendlich hat sich die dreiköpfige Gestalt in der Kunst durchgesetzt.

Mal dachte man ihn sich als bestialischen Nekrophagen (Leichenfresser), mal knurrte er die Toten mit seinem metallenen Gebell bei ihrem Eintritt in die Unterwelt an und mal wedelte er ihnen freundlich entgegen. All jene, die sich an ihm vorbei zurück schleichen wollten, wurden jedoch sofort erlegt und gefressen. Besänftigen konnte man ihn scheinbar mit Honigkuchen, dem Klang der Lyra sowie dem Hermesstab (beide liessen ihn in einen tiefen Schlummer fallen).

Da eine einheitliche Vorstellung des Kerberos fehlte, spielten vor allem die Sagen rund um Hercules und seinen Abstieg in das Totenreich eine grosse Rolle für die Interpretation seines Wesens. Hercules holte im Rahmen seiner zwölf Arbeiten den Höllenhund an die Oberfläche, um ihn dem Eurystheus zu präsentieren. Anschliessend durfte Kerberos wieder seinen Platz an der Pforte des Hades einnehmen.

Diese Sagenwelt hatte konkrete Auswirkungen auf die Realität. Mehrere Höhlen, Orte und Quellen wurden mit Kerberos in Verbindung gebracht. Bei Herakleia am Pontos führte man die Existenz des giftigen Eisenhutes (lat. Acontium) auf herabgetropften Speichel des Hadeswächters zurück und auch die Quelle Kynadra in Argolis benannte man nach ihm (zu grch. kynos „Hund“).

Hercules musste bei seinen 12 Taten auch in die Unterwelt hinabsteigen


Quellen: E.Simon "Die Götter der Römer", W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. & röm. Mythologie", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)