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Marcus Iulius Philippus (Philipp der Araber)

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Philippus Arabs stand am Anfang der dunkelsten Zeit in der Epoche der Soldatenkaiser. Die kurzen Regime seit Elagabal waren nur der Vorgeschmack für das Unausweichliche jener Tage. Interessant ist, dass es vielfach Persönlichkeiten waren, die um eine Renaissance der römischen Macht und Tugend kämpften.

Gerüchteweise soll es sich bei Philippus um den ersten Christen am Kaiserthron gehandelt haben. Doch entstand das Zerrbild aus der Gegenüberstellung von ihm und seinem Nachfolger Decius. Alleine die Spiele zu Ehren der Götter bei der Jahrtausendfeier Roms hätte kein Christ für vertretbar gehalten. Sicher ist, dass der Kaiser die Christen tolerierte. So konnte Dionysios, der Bischof von Alexandria, ungestört den Leichnam seines im sardinischen Exils verstorbenen Vorgängers Pontianus nach Rom zurückbringen.

Während Philippus’ Herrschaft kursierte eine Art Flugblatt mit dem Titel „An den Herrscher“. In ihr wird behauptet, dass sich der Kaiser bei seiner Politik von der stoischen Philosophie habe leiten lassen. Es scheint als sorgte er für die Beseitigung von Unrecht bei der Finanzverwaltung. Eine Anzahl seiner Verfügungen im Bereich der Bürgerrechte sollte nach etwa zweihundert Jahren sogar in den Codex Iustinianus Eingang finden. Bekannt sind auch Gesetze gegen die Homosexualität und die Kastration von Menschen.

Gegen den Geldbedarf der Armee und somit des Staates konnte er nichts unternehmen. Sogar die Pächter der kaiserlichen Güter im phrygischen Arague protestierten gegen die Übergriffe von Beamten und Offizieren. Allerdings dürften seine Massnahmen weitreichender gewesen sein, als die unter Gordian III.

Die ständigen Rebellionen überstiegen am Ende der Regierung seine Kräfte. Die offensichtliche Ratlosigkeit und die Angst, das Reich könnte zerbrechen, dürften an seiner Gesundheit genagt haben. Und so fiel mit Phillipp zum ersten Mal ein im Amt befindlicher Kaiser gegen einen eigenen Kontrahenten auf dem Schlachtfeld. Überhaupt beinhaltet dieser Abschnitt der römischen Geschichte einige Ereignisse, die niemals zuvor eingetreten waren. Aber dafür waren Philippus' Nachfolger prädestiniert.

Bronzeportrait des
Philippus Arabs

(c) incognatus


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser"

 

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(PL)