Version LX

PERSONEN
Kaiser


Imperialer Adler EINLEITUNG
HERKUNFT
HERRSCHAFT
TOD
BEWERTUNG
ZITATE

zurück zum
Zwischenkaiser

zurück zum
Kaiserindex

zurück zur
Übersicht Personen

zurück zum Index

Flavius Iovianus

Bewertung

Eine Bewertung der Regierung des Iovianus ist infolge ihrer Kürze nur sehr eingeschränkt möglich. Im Prinzip können zwei Ereignisse herangezogen werden. Erstens der - schon von seinen Zeitgenossen kritisierte - Friedenschluss mit den Persern und zweitens die Rückbesinnung zum Christentum.

Den übereilten Frieden mit Schapur II. von Persien muss man im Angesicht der Lage der römischen Truppen im Feindesland sehen. Die Bedingungen sicherten wenigstens der dezimierten und ausgehungerten Armee einen sicheren Rückzug. Eine völlige Vernichtung der Truppen hätte ein offenes Tor im Osten für die Perser bedeutet.

Die Aufhebung der meisten Edikte seines Vorgängers bedeuteten das Ende des Glaubensexperimentes mit den heidnischen Kulten. Zwar wurden die Privilegien der Kirche erneuert, doch von einigen Ausnahmen abgesehen, blieb die von Iulianus eingeleitete Erneuerung der antiken Religion aufrecht. Lediglich die staatliche Unterstützung wurde entzogen; im privaten Bereich konnte jeder Römer seinem Glaubensbekenntnis folgen.

Greifbarer als seine Politik ist die Person Iovianus. Mit einunddreissig Jahren stand er in der Hochblüte seines Lebens und hätte trotz der allgemein niedrigen Lebenserwartung sicher noch einige Jahre - wenn nicht Jahrzehnte - im Amt verbringen können.

Iovianus wird als sehr umgänglicher Mensch beschrieben - eine Eigenschaft, die er mit seinem Vorgänger teilte. Dass er den Frauen, dem guten Essen und dem Wein zugetan war, zeigt, dass der Kaiser mit beiden Beinen fest am Boden der Realität stand. Zwar wurde ihm von den antiken Autoren einiges davon als Trägheit und Schwäche ausgelegt, aber es machte ihn bei den Untertanen sicher sympathischer als die Askese des Iulianus.

Die christlichen Autoren würdigten naturgemäss seine Abkehr von der Religionspolitik seines Vorgängers. Nicht nur sie hätten ihm wohlwollend ein längeres Leben zugebilligt, zumal die wenigen Entscheidungen, die er traf, von Ausgewogenheit und gründlicher Überlegung geprägt waren. Das Konsulat mit seinem Sohn Varronianus zeigt, dass Iovianus in dynastischem Sinn dachte und ihm das Reich vererben wollte.

Eine Doppelmaiorina des Kaisers Iovianus im Gewicht von 8,21g

Der Ausrufungspreis für diese Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 240,00


Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", Zeitschrift "money trend", "Der kleine Pauly"

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)