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Publius Licinius Egnatius Gallienus

Herrschaft III (Die Allianz von Palmyra)

Gallienus hatte im Westen mit Separatisten und an der Donau mit Gegenkaisern zu kämpfen. In dieser aussichtslosen Lage begann langsam die Wende am anderen Ende des Reiches. Die Gefangennahme Valerians hatte dem Perserkönig Schapur I. auch Auftrieb im eigenen Land gegeben und nach sieben Jahren fühlte er sich stark genug um die Ostprovinzen wieder für sich zu reklamieren. Antiochia fiel erneut den Persern in die Hand und es kam zu einem blutigen Gemetzel an der Bevölkerung. Tarsus fiel genauso wie die Städte an der Grenze zu Mesopotamien. Lediglich durch Verrat fiel Caesarea in Kappadokien in persische Hände. Die Stadt hatte sich bislang hartnäckig verteidigt. Einen entscheidenden militärischen Sieg konnte Schapur I. nicht erringen und die Provinzen gingen dem Persischen Staatsverband wieder verloren.

Als erster hatte sich ihm Callistus (genannt Ballista), der noch von Valerian eingesetzte Prätorianerpräfekt, in den Weg gestellt. Er sammelte die versprengten römischen Einheiten und schlug die Perser wie erwähnt in Kikilien. Dabei wurde u.a. Schapurs Harem „erbeutet“. Der Feind musste sich hastig über den Euphrat zurückziehen, doch dort wurde er von Odaenathus von Palymra empfangen. Als treuer Verbündeter Roms eroberte er 260 sogar die Provinz Mesopotamia zurück, die seinerzeit Septimius Severus eingerichtet hatte. Die alte parthische Hauptstadt Ctesiphon konnte er aber nicht einnehmen.

Odaenathus sorgte 261 auch für den Aufstand gegen die beiden Macriani, die die Herrschaft im Osten erringen wollten. Gallienus liess sich nicht lumpen und verlieh dem Klientelfürsten Titel wie Imperator, „Statthalter des Ostens“ und „Beherrscher der Römer“. Odaenathus hatte nie Anspruch auf Mitregentschaft gestellt, doch war ersichtlich, dass er aus eigenem Machttrieb handelte und ohne ihn im Osten nichts ging. Von 262 bis 267 waren die Perser im allgemeinen auf dem Rückzug. Dem Herrscher von Palmyra dürfte auch die erneute Loslösung Armeniens von Persien geglückt sein.

Die grössten Siege sollte er 266 erringen, indem er direkt in Mesopotamien einfiel und dem Feind bei Ctesiphon eine vernichtende Niederlage bereitete. Im Jahr darauf weitete er sein Einflussgebiet nach Kleinasien aus und drängte eine Goteninvasion zurück.

Wo viel Licht, da viel Schatten. So wurde Odaenathus bei seiner triumphalen Rückkehr 267 im Zuge einer Palastintrige ermordet. Verdächtigungen, wonach Gallienus seine Finger im Spiel gehabt haben soll, konnten weder bestätigt noch verworfen werden. Ein Jahr später entsandte der Kaiser Truppen um die abgetrennten Provinzen dem Reich wieder einzuverleiben. Doch ging der Feldzug unter dem Kommando des Prätorianerpräfekten schief und von nun an hatte Odaenathus’ energische Witwe Zenobia samt ihres Sohnes Vaballathus im Osten des Römischen Reiches das Sagen. Erst Aurelian sollte die Lage wieder für sich entscheiden.

Rest einer Statue
des Gallienus.


Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Sarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)