KULTUR |
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ÄGYPTEN |
Medizin im frühen Christentum Die christliche Medizin stand von Anfang an unter dem Gesichtspunkt der Auseinandersetzung zwischen griechisch-römischem Heidentum und christlich-jüdischer Überlieferung. Dementsprechend häufig wird Krankheit in allgemeinem Zusammenhang mit Sünden gesehen. Mit der Übernahme als Staatsreligion änderte sich das Verhalten, da konkurrierende Heilslehren (v.a. Äskulap und Apollo) obrigkeitlich beseitigt wurden. Im folgenden fand medizinisches Wissen (besonders im Zusammenhang mit der propagierten Krankenpflege und -fürsorge) rasch Eingang in christliche Texte. Einige spätere Kirchenväter hatten denn auch frühe Medizinstudien in ihrem Lebenslauf aufzuweisen. Die wenigen Vertreter einer ablehnenden Haltung gehörten ausschliesslich kirchlichen Gruppierungen an, die später als Abweichler vom rechten Glauben verurteilt wurden. Die Ablehnung magischer Praktiken, die sich in der Spätantike wieder mehr bemerkbar gemacht hatten, wurde jedoch nicht fortgeführt. An ihre Stelle trat christlich-religiös fundierter Aberglaube als zunehmend fixer Bestandteil der Medizin. Die grösste medizinische Leistung des Christentums für die abendländische Kultur war die Entwicklung des Hospitalwesens im 4.Jh.n.Chr. Diese Einrichtungen, welche ursprünglich der Armen- und Krankenfürsorge zuzurechnen waren, wurden fixer Bestandteil auch anderer Religionen (wie dem Islam) und durch ihre Verbreitung einer immer breiteren Bevölkerungsschicht zugänglich gemacht. Die Vorstellung von Jesus als "göttlichem Arzt" ist erst für die Spätantike nachgewiesen und ohne Vergleich in der früheren christlichen Literatur. Der Grund lag alleine darin, den heidnischen Heilkulten den Rang abzulaufen, da deren Anhänger nicht freiwillig zu einer Religion ohne irdische (= medizinische) Heilsversprechen übertreten wollten. Da selbst in der Zeit der grassierenden Seuchen des 3.Jh. und später viele Menschen weiterhin an ihren alten Heilgottheiten festhielten, setzte man auch organisatorische Zeichen, wie die Forcierung der Krankenpflege und später die Gründung von Hospitälern. Die Medizin blieb durch die Ärztetradition lange eine Domäne des Heidentums. Wider erwarten kam es zu keinem religiös motivierten Angriff auf die Ärztekunst. Dies lag vor allem darin begründet, dass Galen keiner speziellen Gottheit den Vorzug gegeben hatte und die Ursachen allen Wirkens in der Welt einer als göttlich bezeichneten Natur zubilligte. Damit ging die Medizin mit der christlichen Dogmatik konform und konnte etwas an Wissen in das Mittelalter retten. Da lateinische Allgemeinsprache und griechisches Bildungsideal im 5.Jh.n.Chr. untergingen, wurde es für gut 600 Jahre ruhig um medizinische Texte des Altertums. Viele Gelehrte waren nur noch dem Namen nach bekannt und die wenigen Übersetzungen vereinfachten die antiken Erkenntnisse stark. Auch das Land mit der längsten und besten medizinischen Tradition der Antike - Ägypten - beschränkte sich auf das Zusammenfassen bestehenden Wissens. Die koptische Medizin des 5. bis 12.Jh.n.Chr. zeigt Einflüsse des alten griechisch-hellenistischen und des ebenfalls darauf aufbauenden arabischen Wissens. Inwieweit Vorstellung der alten Ägypter eine Rolle gespielt haben, lässt sich nicht mehr feststellen. Zum wichtigsten Element der christlichen Medizin im islamischen Ägypten wurde das Hospitalwesen. Spezialärzte scheint es hingegen kaum mehr gegeben zu haben. |
Mangelnde Getreidequalität bot in der
Antike ein grosses Potenzial für Massenerkrankungen |
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Quellen: K-H.Leven "Antike Medizin", M.Meier "Pest", "Der kleine Pauly" |
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