Version LX

KULTUR
Römischer Luxus


TAFELLUXUS
KLEIDUNG
SCHMUCK
WOHNRAUM
SKLAVEN

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Luxus und Dekadenz sind Begriffe, die man sofort mit gehobener römischer Lebensart in Zusammenhang bringt. Bereits zeitgenössische Autoren haben sich über derartige Ausschweifungen beschwert und dies in Satire und Spott verarbeitet. Doch auch Akte von Bewunderung und Neid sind aus diesen antiken Werken erkennbar. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Luxuskritik hauptsächlich von den Reichen selbst kam.

Trotz dieser teilweise sehr detailreichen Berichterstattung muss man sich vor Auge halten, dass die beschriebene Szenerie praktisch nur eine Handvoll äusserst reicher Leute betraf. Selbst der Alltag von Wohlhabenden hat sich in der Regel äusserst "normal" abgespielt. Die angesprochene kleine Oberschicht konnte sich einen Luxus leisten, der selbst heute fast nicht zu begreifen ist.

Der finanzielle Hintergrund dieser Personen wurde zumeist über Generationen vererbt und vermehrt. Dazu kamen gegen Ende der Republik unsägliche Einnahmen aus Kriegsbeute und natürlich Unterschlagungen und Einkünfte aus diversen undurchsichtigen Geschäften.

Lucullus etwa verbot seinen Soldaten 67 v.Chr. Plünderungen - was ihn schliesslich das Oberkommando über seinen Feldzug gekostet hat - nahm aber von den Städten in Kleinasien und Armenien für das Versprechen einer Nichtplünderung grosszügige Geschenke entgegen. So konnte er in seinem Triumphzug eine goldene Statue des Mithridates, 20 Traglasten Silbergeschirr und 2,7 Millionen Drachmen gemünztes Silbergeld dem Staat als Beute übergeben. Und das war wie gesagt nur der Anteil, den er an die Staatskasse abführte...

Später machte sich die Nähe zum Kaiserhaus bezahlt und die Erträge aus Denunziationsprozessen konnten für einzelne Ankläger in die Millionen gehen. Dennoch blieben die solidesten Einnahmequellen nach dem Ererbten der Grossgrundbesitz und geschickte Gewerbe- und Handelsgeschäfte. Aber selbst Ärzte und Redner konnten sich über beträchtliche Schenkungen ihrer Gönner freuen. Eine Liste mit der Höhe herausragender Privatvermögen abseits des Kaiserhauses findet sich in der Rubrik Wirtschaft.

Ihren Reichtum konnte die vornehme Frau durch kunstvolle Frisuren, teuren Schmuck und extravagante Kleider zeigen.


Quellen: H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer", K.-W.Weeber "Luxus im alten Rom"

 

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(PL)