TAFELLUXUS
KLEIDUNG
SCHMUCK
WOHNRAUM
SKLAVEN
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Zitate zum Thema Luxus
Livius
über den zunehmenden Tafelluxus
"Auch die Gastmähler begann man mit grösster Sorgfalt und
Verschwendung auszurichten. Von da an stand der Koch, der bei den
Alten der niedrigste Sklave war, hoch im Wert. Was früher ein
Bedientenamt war, galt als eine Kunst. Dennoch war das, was man damals
erblickte, kaum erst der Keim des folgenden Luxus."
Lucanus (Pharsalia IX 426ff)
über die Schaffung von Nachfrage bei Luxusartikeln
"Einzig Mauretaniens Wälder bilden einen Reichtum für die
Menschen dort, die ihn aber nicht zu nutzen wussten, sondern daran
Genüge hatten, unter dem Blätterschatten des Citrusbaums zu leben.
Erst unsere Äxte drangen in den unbekannten Forst, wir erst holten
uns vom Rand der Welt neben Leckerbissen auch noch Tische."
Lucullus (nach Plutarch, Lucullus 41)
zu griechischen Gästen, die sich genierten ständig bei ihm zu essen
"Ein bisschen davon geschieht auch euretwegen, liebe Griechen,
das meiste aber wegen Lucullus."
Lucullus (nach Plutarch, Lucullus 41)
Als Lucullus einmal alleine und ohne Gäste ass, liess der für die
Tafel verantwortliche Sklave nur mittelmässiges Essen auftragen.
Daraufhin wurde er getadelt und der Sklave rechtfertigte sich mit der
Begründung, es wären ja keine Fremden heute zu Gast. Aber Lucullus
meinte:
"Was sagst du da? Wusstest du nicht, dass heute Lucullus bei
Lucullus speist?"
Martial (XII,41)
über die Zuschaustellung des Tafelluxus
"Du bist nicht zufrieden, Tucca, ein Schlemmer zu sein, du
willst auch als solcher erscheinen und genannt werden."
Martial (Epigramme V 11)
über die Vereinigung von Schmuck und Esprit
"Sardonyxe, Smaragde, Diamanten und Jaspise dreht mein Stella
an einem einzigen Finger, Severus. Viele Juwelen wird du an seiner
Hand, doch mehr noch in seinen Gedichten entdecken, und von daher,
glaube ich, ist auch seine Hand geschmückt."
Martial (Epigramme VIII 81)
über die krankhafte Sucht nach Perlen
"Nicht beim mystischen Kult der Dindymene, nicht beim Stiere
des jungen Rinds vom Nile, kurz, bei keinem der Götter, keiner
Göttin schwört die Gellia, nur bei ihren Perlen. Diese herzt sie,
und diese küsst sie immer; diese heissen ihr Brüder, diese
Schwestern, diese liebt sie weit mehr als beide Söhne. Sollt' die
Ärmste durch Zufall sie verlieren, sagt sie, würde sie keine Stunde
leben."
Plinius
über die unnötigen Sklaven in reichen Haushalten
"Wir grüssen mit fremdem Gedächtnis."
Plinius
über die Sucht nach Perlen
"Heutzutage kaufen die Leute ihre Kleider in
China, suchen in den Tiefen des Roten Meeres nach Perlen und in der
Erde nach Smaragden. Ausserdem führte man die Sitte ein, die Ohren zu
durchstechen: Es genügt offensichtlich noch nicht, Perlen um den
Hals, im Haar und an den Händen zu tragen, sie müssen auch noch in
den Körper gesteckt werden."
Seneca
über das Gewicht des Perlenschmuckes an den Ohren der Frauen
"Ihre Ohrläppchen sind durchaus trainiert, die Last zu
tragen."
Seneca
über die Zurschaustellung von Luxus
"Wer hat je Purpur angelegt, um ihn niemandem zu zeigen? Wer
je seinen Tisch für sich allein mit Geldgeschirr eingedeckt? Wer
jemals, unter eines ländlichen Baumes Schatten gelagert, nur für
sich selbst Prunk entfaltet? Niemand ist nur für seine eigenen Augen
geschmackvoll, nicht einmal für die Augen weniger oder seiner
Freunde, sondern er breitet den Prunk seiner Fehlhaltungen ja nach der
Grösse der gaffenden menge aus. So ist es: Anreiz für alles, für
das wir uns wie wahnsinnig ins Zeug legen, ist der Bewunderer und
Mitwisser."
Valerius Maximus (Facta et dicta memorabilia
IX 1,2)
über die in den Ruin führende Feinschmeckerei
"Es ist bekannt, dass [der Sohn des Schauspielers Aesopos]
immer wieder Vögel, die sich durch ihren Gesang auszeichneten, zu
ungeheuren Preisen kaufe und sie anstelle von Feigenschnepfen
auftischte und dass er kostbarste Perlen in Essig auflöste und in
seine Getränke mischte. Ihn trieb der Wunsch, sein riesiges
väterliches Vermögen so wie eine beschwerliche Last möglichst
schnell loszuwerden. Diejenigen, die dem Beispiel des jungen Mannes
folgten, streckten ihre Hände noch weiter aus: Kein Laster endet
nämlich dort, wo es beginnt. Von da an wurden Fische von den Küsten
des Weltmeeres herbeigeschafft, wurde das Geld für die Küche
ausgegeben, und das Vergnügen an Essen und Trinken verband sich mit
dem Verschleudern des eigenen Vermögens."
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Herrin mit ihrer Sklavin, die ein
Schmuckkästchen reicht.
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