WIRTSCHAFT |
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LÄNGENMASSE |
Übersicht Die römischen Masse unterliegen dem Duodezimalsystem (Rechenbasis ist die Zahl zwölf) und lassen ägyptische und babylonische Ursprünge vermuten. Diese Kenntnis wurde den Römern von phönizischen Kaufleuten und griechischen Siedler im Süden der italischen Insel vermittelt. Auch waren im Zuge der griechischen Kolonialisation und mit dem karthagischen Handel griechische Masseinheiten überall im Mittelmeer verbreitet. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten sich die römischen Masse und Gewichte zu einer Art Standard im gesamten Mittelmeerraum. Dennoch blieb es bei regionalen Unterschieden und der Beibehaltung anderer Masseinheiten, auch wenn sie bisweilen in das römische System eingebettet wurden. Das ganze darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Antike keine Exaktheit im modernen Sinn gab. Zwischen einem Fuss hier und einem anderen da, konnte es gewaltige Unterschiede geben. Alle Angaben sind somit Richtwerte, des öfteren Mittelwerte. Die Grundlage des Messsystems war die uncia (Unze, ein Zwölftel) und ihr Zwölffaches, die libra (Pfund, das Gewogene, die Waage). Überhaupt wurden die Bezeichnungen vieler Masse dem praktischen Verständnis der Römer entsprechend einfach nach deren Anteil oder Vielfachem eines Ausgangsmasses angegeben. Das Messen, Zählen und Wiegen vollzog sich in der Antike in vielen Bereichen anders als für den modernen Menschen gewohnt. Sämtliche Schüttgüter, wie z.B. Getreide oder Gewürze wurden nicht gewogen, sondern gemessen. Auch Transportlasten wurden eher "ausgelitert" als gewogen. Darum auch die Verwendung von gleichen Bezeichnungen für Masse unterschiedlicher Bestimmung (z.B. die amphora als Hohl- und Gewichtsmass) Geschichtlich gesehen ist die Anwendung des Duodezimalsystems weithin verbreitet. Nicht nur die Völker des Altertums benutzten es; auch im Mittelalter bis hin in das 20. Jahrhundert wurde es weltweit verwendet. Manche Staaten können sich heute noch immer nicht davon trennen, selbst wenn es einen globalen Nachteil darstellt. |
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Quellen: H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer", S.Lauffer "Diokletians Preisedikt", F.de Martino "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", "Der kleine Pauly" |
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(PL) |