WIRTSCHAFT |
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LÄNGENMASSE |
Gewichte Grundlage der römischen Gewichtseinheiten war die libra - in spätrömischer Zeit auch (Italicum) pondus genannt- (Pfund zu 327,45 g), das in 12 unciae (Unzen zu 27,29 g) geteilt wurde. 2 ½ unciae wurden zu einem acetabulum (Essigschüsselchen zu 68,22 g) zusammengefasst. 100 librae ergaben ein centenarium (grch. kenenarion; Zentner zu 32,745 kg). Als Grossgewicht existierte noch das um 200 v.Chr. mit 80 librae normierte quadrantal (Kubus zu 26,196 kg). Es war das römische Äquivalent zum attischen Talent gleichen Gewichts. Die kleinste gebräuchliche Einheit war das 1/24 uncia wiegende scripulum (Skrupel zu 1,14 g). Die kleinste bekannte Einheit umfasste 1/144 Unze mit 0,19 g. In der Praxis wurden Gewichtsangaben einfach mit einer Vorsilbe versehen. So war semilibra das Halbpfund, bilibra (auch dupondius) das Doppelpfund, trilibra das Tripelpfund usw. Durch den weit verbreiteten Seeverkehr, erhielt das quadrantal mit amphora eine zusätzliche Bezeichnung. Die römischen Eichgewichte waren kubisch und wurden im Tempel der Iuno Moneta am Capitolhügel aufbewahrt. Kopien hiervon wurden zwecks reichsweiter Normierung verschickt. links:
römische Schnellwaage mit Gewicht in Eichelform; auch Köpfe waren
hierbei beliebte Motive; Auf dem Gebiet des Münzwesens war ebenfalls das Pfund in der Form des As mit einem Kupfergewicht von 327,45 g vertreten. Im Laufe der Zeit wurde das Gewicht des As ständig reduziert und es verkam schliesslich zur kleinwertigen Kreditmünze. Das wichtigste Münzgewicht im Bereich der Edelmetalle war der denarius, den man der griechischen Drachme mit 3,4 bis 3,9 g gleichsetzte. Im Osten des Imperiums, insbesonders in Griechenland und Ägypten, wurde weiterhin mit Drachmen, Minen (436,67 g) und Talenten (26,2 kg) als Münzgewichte gerechnet. Daneben entwickelten sich in der Spätantike bereits Münzgewichte auf Basis des Solidus zu 4,548 g. Das Schatzamt in Konstantinopel bediente sich gerne des kentenarion (lat. centenarium; Zentner) als Recheneinheit für verprägbare Metalle, allen voran des Goldes, im Wert von 7200 solidi. Aus dem Byzantinischen Reich sind bronzene und gläserne Münzgewichte von hoher Genauigkeit bekannt. Sie waren entweder rund oder viereckig und zeigten Buchstaben, Monogramme oder Portraits. Für die bronzenen Münzgewichte wurden besonders robuste Legierungen gewählt, sodass erhaltene Stücke von guter Qualität sind. Folgende Übersicht bringt die Gewichtsmasse zueinander in Verbindung. Die Angaben sind Richtwerte und als theoretische Gegenüberstellung zu sehen. Dass die Zahl der unterschiedlichen Gewichtseinheiten denen der Hohlmasse deutlich hinterherhinkt erklärt sich aus dem Faktum, dass in der Antike wesentlich mehr gemessen als gewogen wurde. Sämtliche Schüttgüter wie z.B. Getreide aber auch Gewürze wurden gelitert.
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Normbleigewicht
aus der
Oströmisches
Bronzegewicht |
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Quellen: H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer", S.Lauffer "Diokletians Preisedikt", F.de Martino "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend" |
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