RELIGION |
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PROVIDENTIA |
Providentia Providentia war die Personifikation der vorausschauenden Fürsorge bzw. Vorsehung und das vor allem des weisen - jedoch prinzipiell namenlosen - Staatenlenkers. Ähnlich Concordia oder Fides wurde sie wegen der Bedeutung für das Gemeinwesen bereits früh zu einem allgemeinen verehrten göttlichen Prinzip. Die einzelnen Personen zugedachte Providentia erscheint in Rom erst mit Augustus und gehört seit damals zu den Tugenden der Kaiser im Herrscherkult wie Virtus, Clementia, Iustitia und Pietas. In der iulisch-claudischen Kaiserdynastie hatte Providentia einen sehr dynastischen Charakter, sodass die Fürsorge für die kaiserliche Familie der des Staates angeglichen wurde. Infolge einer Abbildung auf Münzen des Tiberius weiss man um die Existenz eines ara Providentiae Augusti (Altar der kaiserlichen Fürsorge). Erst unter den flavischen Kaisern fasste man Providentia als Obsorge für alle Nöte der Bürger auf. In weiterer Folge trat Providentia immer mehr als oberste kaiserliche Tugend in Erscheinung, welche als Grundlage der Weltordnung galt. Dementsprechend häufig findet sie sich in der propagandistischen Rhetorik der Kaiser wieder. Als Attribut galt ihr das Szepter oder Füllhorn, seit Trajan bei der Providentia Caesaris (kaiserliche Fürsorge) auch ein Stab und der ihr zu Füssen liegende oder in der Hand gehaltene Globus. Auf Münzen Hadrians wurde von der Providentia Deorum (Fürsorge der Götter) in Gestalt eines Adlers das Szepter dem Kaiser überreicht. |
Providentia mit Szepter und Stab über Globus auf einem Sesterz zu 22,93 g von 210/213 n.Chr. des Caracalla Der Auktionspreis dieser Münze
beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch
betrug EUR 1850 |
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Quellen: W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", "Der kleine Pauly" |
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(PL) |