Version LX

PERSONEN
Kaiser


Imperialer Adler EINLEITUNG
HERKUNFT
KARRIERE
HERRSCHAFT I
HERRSCHAFT II
TOD
Imperialer Adler BEWERTUNG
Imperialer Adler ZITATE

zurück zu den
Konstantinern

zurück zum
Kaiserindex

zurück zur
Übersicht Personen

zurück zum Index

Flavius Claudius Iulianus (Apostata)

Zitate über Iulianus

Ammianus Marcellinus
über die Reden gegen Iulianus am Hof des Constantius

„[Es] zogen alle, die im Palast grösseren Einfluss besassen - bereits als gelehrte Professoren der Schmeichelkunst - seine richtigen Entscheidungen und ihre erfolgreiche Durchführung ins Lächerliche. In ihrer faden Art und Weise liessen sie Äusserungen laut werden wie ‚Dieser Ziegenbock, der gar kein Mensch ist, macht sich durch seine Siege unbeliebt.’. Sie hechelten Iulianus durch, weil er behaart war, und nannten ihn eine ‚geschwätzigen Maulwurf’, einen ‚Affen im Purpurmantel’ und einen ‚griechischen Federhelden’ und ähnliches mehr. Wie Klingelmänner liessen sie sich vor den Ohren des Kaisers vernehmen, der solches und ähnliches gern hörte, und versuchten, seine Leistungen mit unverschämten Reden zu überschütten. Sie schellten ihn lässig und furchtsam und einen Stubenhocker, der seine Taten umsonst mit gefälligen Worten ausschmücke.“

Ammianus Marcellinus
über die Laster des Iulianus

„Er war etwas leichtsinnig, zügelte jedoch diese Eigenschaft durch eine sehr sinnvolle Einrichtung: Er gestattete nämlich, ihn zurechtzuweisen, wenn er vom richtigen Weg abwich. Er war etwas geschwätzig und konnte nur selten seine Zunge im Zaum halten. Der Erforschung von Vorzeichen war er allzu ergeben und schien in diesem Punkt dem Kaiser Hadrian gleichzukommen; mehr abergläubisch als ein wirklicher Beobachter heiliger Handlungen, schlachtete er schonungslos unzählige Tiere, so dass man schon annahm, es werde nicht mehr genügend Rinder geben, wenn er aus Persien zurückkehre. Beifall des Volkes freute ihn. Auch bei nichtigen Anlässen haschte er unbeherrscht nach Beifall, und in seinem Streben nach Volkstümlichkeit neigte er dazu, selbst mit Unwürdigen zu reden."

Ammianus Marcellinus
über die Gesetzgebung des Iulianus

"Denn er verfasste recht annehmbare Gesetze, die unbedingte Gebote und Verbote aussprachen, doch gab es auch einige Ausnahmen. Zum Beispiel war das Gesetz zu hart, das den christlichen Lehrern der Rhetorik und Grammatik jede Lehrtätigkeit untersagte, wenn sie nicht zum Götterkult überträten. Auch jenes Gesetz war unerträglich, welches zu Unrecht gestattete, in den Gemeinschaften der städtischen Stände Nichteinheimische oder solche Personen aufzunehmen, die von diesen Vereinigungen durch Privilegien oder durch ihre Geburt weit geschieden waren.

Ammianus Marcellinus
über die Gestalt des Iulianus

"Seine Gestalt und sein Gliederbau waren folgendermassen: Er war mittelgross, sein Haar war weich und wie gekämmt, und er trug einen struppigen, spitz zulaufenden Bart. Seine funkelnden Augen waren hübsch und liessen auf einen scharfen Verstand schliessen. Die Augenbrauen waren zierlich, die Nase sehr gerade, der Mund etwas zu gross, und die Unterlippe hing etwas herab. Sein Hals war kräftig und gebogen, die Schultern waren muskulös und breit. Vom Kopf bis zu den Zehen war sein Gliederbau symmetrisch, und aus diesem Grund verfügte er über Kraft und war ein guter Läufer.“

Münzportrait des Kaiser Iulianus, wo er durch seinen Philosophenbart eher wie ein assyrische König wirkt


 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)