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ENTWICKLUNG
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Stipendia
Der gemeine Rekrut (egal ob Legionär und Auxiliar) bekam als erstes das viaticum (Handgeld) in der Höhe von 75 Denaren. Damit hatte er auch die Kosten der Anreise vom Anwerbungsort zum Truppenkontingent zu bestreiten. Das stipendium wurde in drei gleich hohen Raten pro Jahr ausbezahlt und war abhängig von Rang und Truppengattung. Legionäre und immunes (Gefreite; d.h. von niederen Arbeiten befreite Soldaten mit Spezialverwendung, z.B. Rechnungsführer, Schreiber, etc.) erhielten den gewöhnlichen Sold. Die principales (Unteroffiziere) erhielten entweder als sesquiplicarii den anderthalbfachen oder als duplicarii den doppelten Sold. Centurionen durften sich über den fünffachen Betrag eines Legionärs freuen. Primi ordines (die Centurionen der ersten Legionskohorte) bekamen das Zehnfache, der primus pilus (der ranghöchste Centurio einer Legion) das Zwanzigfache des gemeinen Soldes. Die praefectes der Auxiliarkohorten erhielten den gleichen Lohn wie die Centurionen. Die dem Ritterstand entstammenden Militärtribunen waren den primi ordines gleichgestellt. Die Prätorianer erhielten um 2/3 mehr als ihre Legionskameraden. Soldaten in Auxiliarformationen waren hingegen schlechter gestellt. Ihre Bezahlung war nicht einheitlich und richtete sich nach der Art der Truppe. Da auch Sonderzahlungen nach einem ähnlichen Schema ausbezahlt wurden, konnte ein primus pilus bei seiner Entlassung auf eine grosse Summe hoffen. Kaiser Gaius sah sich deshalb gezwungen die Auszahlungen auf maximal 150.000 Denare zu begrenzen. Bei längeren Märschen konnten den Soldaten auch ein clavarium (Nagelgeld; für die Sandalen) ausbezahlt werden. In republikanischer Zeit war die Aussicht auf Kriegsbeute mit ein Grund für den Eintritt in den Militärdienst. Während der Kaiserzeit konnte man nur bei einem entsprechend ausgestatteten Gegner (v.a. im Osten) damit rechnen, einen ausreichenden Anteil an der Kriegsbeute abzubekommen. |
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