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Provinz Germania inferior

Vorgeschichte

Im Mesolithikum (8000 bis 4000 v.Chr.) zogen sich die Gletscher in die Gebirge zurück, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führte. Die Küstenlinien wanderten landeinwärts und legten ungefähr den noch heutigen Verlauf fest. Durch die Veränderung von Flora und Fauna (weniger Tiere mit Wandergewohnheiten) entsteht an den Küsten und grossen Flüssen eine erste Siedlungstätigkeit. Die ausgedehnten Wälder bieten eine grössere Artenvielfalt, als dies noch im Paläolithikum der Fall war. Dies führt zu einem ersten Anstieg der Bevölkerung. Manifestiert wird das ganze in der erstmaligen Anlage grösserer Begräbnisplätze.

Mit 4.000 v.Chr. kannten auch die Menschen in Deutschland und Frankreich Kupferwerkzeuge; doch überwiegen jene in Stein. Die Verbreitung dürfte im Zuge der Wanderung von Bauern der linienbrandkeramischen Kultur erfolgt sein. Auch entstanden erste Befestigungsanlagen von fast burgähnlichem Charakter.

Im Zeitalter der schnurkeramischen Kulturen (2800 bis 2400 v.Chr.) kam es zu einem erhöhten Bevölkerungswachstum, da auch schlechtere Ackerflächen bebaut wurden. Typische Grabform war das Hügelgrab, das sich bis in römische Zeit halten konnte.

Entlang der grossen Wasserstrassen - wie dem Rhein - breitete sich die Glockenbecherkultur (2.500 bis 2.200 v.Chr.) aus. Kurze Zeit existierte sie neben der schnurkeramischen Kultur. Beisetzungen in Gräbern respektierten bereits bestehende Grabanlagen (Friedhöfe, Hügel).

Die folgende Bronzezeit brachte bedeutende kulturelle Entwicklungen wie Pferdehaltung, Rad, Wagen, verbesserte Boote, Urbarmachung sandiger Gebiete und Tierzucht. Der Rhein wurde als Handelsweg erschlossen (Bernsteinstrasse). Vermehrt entstanden nun Befestigungs- und Wallanlagen.

Die keltisch-germanischen Kulturen der vorrömischen Eisenzeit waren Bauernkulturen mit Brandbestattung in manchmal grossen Friedhöfen. Eine Trennung zwischen Kelten und Germanen ist im letzten Jahrhundert v.Chr. nicht möglich. Einen gewissen Unterschied gab es in der Siedlungsform, wo die Kelten durch das oppidium-System hervorragten. Das Gebiet der späteren Provinz Untergermanien stand dem keltischen Kulturkreis in Gallien sehr nahe.

Als die Römer Bekanntschaft mit den Germanen machten, waren diese allesamt Bauern in Einzelgehöften oder kleinen Dörfern. Wertvolle Gebrauchsgegenstände aus Eisen und Bronze sowie Schmuck wurden grösstenteils aus keltisch beeinflussten Gebieten importiert.

Bis zu den Römern musste Glas von weit her importiert werden.


 

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(PL)