WIRTSCHAFT |
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AS |
Der As Mit
einem As bezeichnete man im römischen Münzwesen das Grundnominal.
Es bestand aus Bronze mit
Bleizusatz und wurde duodezimal geteilt. Es
hiessen: 1/12 uncia, 1/6
sextans, ¼ quadrans, 1/3 triens, 5/12 quincunx, ½ semis,
7/12
septunx, 2/3 bes, ¾ dodrans, 5/6 dextans und
11/12 deunx. Von
diesen sind Uncia, Sextans, Quadrans,
Triens und Semis gängige Münzwerte.
Die Werte Quincunx, Bes, Dodrans und Dextans erscheinen selten und
meist nur als Ausgleichsmünzen zu anderen Währungen. Eine ganz
seltene Ausbringung ist die Quartuncia im Wert einer
¼
Unze, die nur für ca. 217 v.Chr. nachgewiesen ist. Mehrfache des As sind
Dupondius (2fach), Tressis (3fach), Quincussis (5fach), Decussis
(10fach), aber auch Denar, Quinar
und Sesterz,
die in Silber ausgebrachte Vielfache darstellen. Der As wog anfangs eine libra (Pfund) und war als Aes grave gegossen. Er trug oft die Wertmarke I; die Teilstücke hatten immer Wertkugeln (entsprechend ihrer Unzenzahl) bzw. S beim Semis und abweichende Darstellungen auf einer oder beiden Seiten. In Rom gab es anfangs mehrere Ausgabeserien mit zum Teil verschiedenen Gewicht. Ausnahme bildete eine ohne Aufschrift. An Münzbildern begegnen: 1. Apollokopf links, dasselbe
rechts, 334,23 g (341,1 g) Die Gewichtsangaben sind Durchschnittsgewichte, errechnet aus sämtlichen Stücken einer Serie, in Klammern stehen die zugrunde liegenden Pfundnormen. Die Gewichte der einzelnen Münzen schwanken bis zu 30 %, was an Weiterverwendung der Waage im Zahlungsverkehr denken lässt (vgl. dazu auch Aes signatum) Während es zu den Assen der Serie 1. und 3. mehrere und daher wohl jüngere Sorten von nur 1/6 des Gewichts gibt, zeigt Serie 11. noch weitere derartige Gewichtsreduktionen: ½ = semilibral, von ½ bis ¼ fallend = postsemilibral (auch triental oder quadrantal genannt), 1/6 = sextantal (nunmehr nicht mehr gegossen, sondern geprägt und mit Aufschrift ROMA), 1/12 = unzial, 1/24 = semiunzial. Die Ianus-Prora-Serie gehört somit ans Ende der libralen Münzausgaben. Die absolute Chronologie ist weiterhin umstritten und wird nur durch zahlreiche Neufunde zu verbessern sein. Mommsen legt die Ausmünzung in das Jahr der Decemvirn 451 v.Chr. Andere, wie Haeberlin, vermuteten 338 v.Chr. Als Starttermin wird heutzutage meist das Jahr 289 v.Chr. angenommen, da in diesem angeblich das Münzmeisteramt eingerichtet wurde. Bis um 175 v.Chr. wurde die Münze gegossen, seither geprägt. Schatzfunde, Überprägungen, Stilvergleiche und einzelne antike Nachrichten lassen folgende Entwicklungsstufen zu: um 260 v.Chr. Ianus-Prora-Serie, ca. 235 v.Chr. Semilibralstufe, ca. 210 v.Chr. Sextantalfuss, ca. 155 v.Chr. Unzialstandard, 89/88 v.Chr. Semunzialfuss. Das As-Gewicht sank später noch weiter, so dass um 80 v.Chr. die Bronzeprägung eingestellt wurde. Der As war mittlerweile von einer vollwertigen Münze zu Kreditgeld geworden, was folgende Zahlenreihe bezüglich der Gewichtsreduktion beweist: 290 v.Chr. 327,0 g; 235 v.Chr: 236,0 g; 201 v.Chr.: 81,9 g; 146 v.Chr.: 34,9 g; 89 v.Chr.: 13,64 g. Die Silberwährung (Quadrigatus, Denar) hatte die Verwendung im täglichen Verkehr zurückgedrängt und wohl auch die Gewichtsreduktionen verursacht. Seit etwa 130 v.Chr. setzte man den As nur noch mit 1/16 Denar (und somit 1/8 Quinar und ¼ Sesterz) an. In den Bürgerkriegen
wurden erneut Asse geprägt, die jedoch kein einheitliches Gewicht
mehr hatten. Auch die Münzbilder wechselten (Pompeius, Caesar, die Flottenpräfekten
des Antonius, Vienna, Copia, etc.). Ordnung in die As-Prägung brachte
erst Augustus 18
v.Chr. Während Sesterz und Dupondius fortan in Messing
auf Quartunzialfuss geprägt wurden, bestand der As aus reinem Kupfer,
einem weniger wertvollen Metall, und hatte höheres Gewicht (etwa 11
g statt 6,82 g) Damit blieb er Kreditmünze. Die Norm hielt sich bis ca. 200
n.Chr., sank dann langsam, um nach 240 n.Chr. rasch zu fallen. Ein
grosser Einbruch in der Prägung ist zur Zeit der Severer
zu beobachten. In der
Inflation nach 250 n.Chr. nur noch vereinzelt geprägt, verschwand der
As nach 275. Obwohl er nur 1/32 des Antoninan
war, hatte er
doch einen höheren Metallwert als diese, so dass
sich die Prägung nicht mehr lohnte. Augustus legte auch den Bildtyp neu fest: Die Vorderseite trug fortan den Kopf oder die Büste des Kaisers im Lorbeerkranz (selten barhäuptig), die Rückseite die Buchstaben S C (senatus consulto, noch nicht endgültig gedeutet), zwischen die, unter Tiberius beginnend und bald die Fläche okkupierend, sich Darstellungen mancher Art schoben: Götter, Personifikationen (Spes, Libertas, Securitas, etc.), der Imperator, Leistungen und Versprechungen der jeweiligen Herrscher, oft durch die Umschrift (Legende) kommentiert. Auch für die Frauen des Kaiserhauses wurde geprägt. Ausserhalb Roms begegnen Asse (oder wenigstens so zu nennende Stücke) im Aes grave und den reduzierten Serien von Tuder, Iguvium, Velathri, Tarquinii, in etruskischen Serien mit Radsymbolen usw, in Cales, Reate, Copia (Thurii), Uxentum sowie Valentia (Hipponium). Dezimal geteilt wurde der As in Capua, Hatria, Luceria, Teate Apulum und Venusia. Die Ausmünzung endete zu verschiedenen Zeitpunkten. In
der hohen Kaiserzeit besassen einige Städte Griechenlands und
Kleinasiens das Recht eigene Bronzemünzen zu prägen. Diese Asse
wurden grch.. Assarion
genannt. Die Emissionen, in denen auch Mehrfachwerte, so den Diassarion
(2er), Oktassarion (8er) und Dekassarion
(10er) vorkamen, zeigten neben dem Kaiserportrait regionale
Besonderheiten, die teilweise bereits den Charakter moderner Werbung
tragen. |
Avers eines As des Hadrian, 10,70 g,
Revers der obigen Münze mit Darstellung der Annona Augusta (kaiserliche Getreidespende) vor einem Hohlmass. Der Ausrufungspreis dieser Münze bei H.D.Rauch lag bei EUR 52,00
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Quellen: F.De Marino "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend" |
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(PL) |