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RELIGION
Antike Religion
TRANQUILLITAS
Unter Tranquillitas verstand man in der römischen Antike die ruhige Stille und Sicherheit und wurde zweifach personifiziert. Zum einen repräsentierte sie die Stille des Ozeans und des ruhigen guten Wetters, zum anderen die ruhige Sicherheit des Staates. In ersterem Fall symbolisierte ein sanft dahin gleitendes Schiff auf ruhigem Meer die Tranquillitas. Bekannt wurde diese Symbolik vor allem durch einen Altar des 1.Jh.n.Chr. mit der Aufschrift Ara Tranquillitatis (Altar der Tranquillitas). Daraus abgeleitet als "Flaute des Tuns" scheint sie als Tranquillitas Vacuna die Schutzpatronin des absoluten Nichtstuns gewesen zu sein.
Die zweite Bedeutung besass eine starke politische Komponente und war deshalb auch eng mit der Securitas verbunden. Auf Münzen tauchte sie erst relativ spät unter Hadrianus ab 128/129 n.Chr. auf. Man dachte sie sich als weibliche Person (oft an eine Säule gestützt) mit Szepter und diversen anderen Utensilien, welche aus Sicht der Kaiser die ruhige Zufriedenheit kennzeichneten. Dies stand besonders mit der Getreideversorgung in Zusammenhang, die bei Nichtfunktionieren stets eine Quelle der inneren Unruhe war. So tauchten als weitere Attribute auf: Getreideähren, Getreidescheffel, Ruder oder Schiffsschnabel.
Ganz anders verhielt sich das Attribut der hasta pura (zeremonielle Siegeslanze). Sie repräsentierte wahrscheinlich die Pax Romana in ihrem gesamten Sinn; also nicht nur in Bezug auf die äusseren Nachbarn, sondern auch nach innen gerichtet nach der langen Bürgerkriegszeit. Gerne stellte man Tranquillitas mit ausgestreckter Hand dar, auf der sich in Tier befand. Leider lässt die Qualität der Münzen keinen durchgehenden Schluss zu, sodass mehrere Tiere in Betracht kommen, wobei der Steinbock favorisiert wird, da er auch auf anderen Münzen vorkam und in Zusammenhang mit der Getreideversorgung bzw. der griechisch-römischen Mythologie gesehen werden kann. Von manchen Forschern wird die Ansicht vertreten, es handle sich um einen draco (Drachenstandarte) als Symbol des spätantiken Militärs und Garanten der inneren Ruhe. Besondere Bedeutung erlangte Tranquillitas eben in der Spätantike als irreale Wunschvorstellung der inneren Staatsruhe in bewegter Zeit.
Tranquillitas
mit Rruder und Getreideähren auf einem Denar
des Hadrianus
150/151 n.Chr., Münze Rom
(c) incognitus
Tranquillitas mit Lanze
und Steinbock in der Hand auf einem Sesterz
des Philippus
Arabs
(c) incognatus
Quellen: "Der kleine Pauly"; en.wikipedia.org
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(PL)