RELIGION |
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IUSTITIA |
Iustitia
Iustitia war die römische Personifikation des Rechts und der Gerechtigkeit. Von der Gestalt her dachte man sie sich als thronende Jungfrau mit patera (Opferschale) und Szepter oder mit geneigter Waage und Schwert als Symbole der Anhörung und Abwägung der Argumente der Streitparteien, im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden und des richtenden verbindlichen Urteils. Ebenfalls verwendet wurden seit dem Mittelalter der Ölzweig als Symbol der Friedensvermittlung zwischen den Streitenden sowie die Schildkröte für die Genauigkeit (und damit Dauer) des Verfahrens. Die ihr auf Abbildungen gelegentlich zukommende Augenbinde - vgl. hierzu Fortuna/Tyche - zur Repräsentation ihrer Entscheidungen ohne Ansehen des Standes der Kläger und Beklagten ist eine Erfindung des ausgehenden 15.Jh. (erstmals dargestellt 1543 an einer Statue des Gerechtigkeitsbrunnens in Bern), eventuelle Barbusigkeit erschien in der Renaissance. Ihr Kult ist erst seit augusteischer Zeit nachweisbar, da sich Augustus die Iustitia als eine seiner Herrschertugenden erwählt hatte. In den Metarmorphosen des Ovid wurde die grch. Astraia der Iustitia gleichgesetzt. Diese galt als Tochter des Zeus und der Themis oder des Astraios und der Eos. Sie soll während des Goldenen Zeitalters noch unter den Menschen gelebt haben und als letzte der Götterwesen erst mit dem Beginn des dritten (=Eisernen) Zeitalters die Erde verlassen haben, um zum Sternbild Jungfrau zu werden. Eine Renaissance erlebte Iustitia im Mittelalter mit zahlreichen Darstellungen auf Königssarkophagen, in Kathedralen, in Gerichtssälen und an Rathäusern. Diese Beliebtheit zieht sich bis in die Moderne, sodass sie zu den am häufigsten dargestellten Personifikationen zählt und noch heute als Repräsentantin der Justiz angesehen wird. |
Thronende Iustitia mit
Opferschale und Szepter auf einem Denar
des Septimius
Severus |
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Quellen: H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. & röm. Mythologie"; en.wikipedia.org |
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