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PERSONEN
Päpste


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Die Päpste des 1.Jh.n.Chr.

Petrus (64 unter Kaiser Nero)

Petrus war der Sohn eines gewissen Jona, hiess eigentlich Simon und erst bei der ersten Begegnung mit Jesus gab dieser ihm den neuen grch. Namen Kephas (lat. Petrus, dt. Fels). Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas war er Fischer am See Genesareth und wohnte mit seiner Familie in der Stadt Cafarnaum. Schon früh wurde er von den Aposteln als deren Wortführer anerkannt und behielt diese Stellung - trotz einiger Zurechtweisungen - auch nach der Himmelfahrt Jesu. Aussagen des Kirchenhistorikers Eusebius, wonach sich Petrus von 42 bis 67 n.Chr. in Rom aufgehalten habe, sind mit Sicherheit falsch. Wie Paulus, wird auch er nach 44 n.Chr. eine rege Reisetätigkeit als Wanderprediger und Kirchengemeindengründer (z.B. Antiochia) unternommen haben. 49/50 n.Chr. nahm Petrus am Apostelkonzil zu Jerusalem teil. In dieser Eigenschaft kam er auch nach Rom, wenn auch sich das genaue Datum nicht rekonstruieren lässt. Auf alle Fälle hat er die bereits vorhandene Gemeinde gefestigt, was von mehreren antiken Historikern bestätigt wird. Petrus' Todestermin wird entweder mit 64 oder 67 n.Chr. angegeben. Geht man von einem Martyrium (angeblich Kreuzigung kopfüber) aus, wäre 64 n.Chr. der wahrscheinlichere Termin im Zuge der Verfolgung der Wucherer nach dem Brand von Rom. Bei der Annahme eines natürlichen Todes ist 67 n.Chr. vorzuziehen. Vielleicht hat auch Petrus angesichts des grossen Brandes seinen Nachfolger 64 n.Chr. designiert und sich mehr um Hilfsmassnahmen für die Christengemeinde gekümmert. Als apostolischer Gründer der Kirchengemeinde wird er als erster Bischof von Rom auch als erster Papst gezählt, wenn auch das Amt in seiner heutigen Form damals noch nicht existierte.

Linus (64/67 bis 79 unter den Kaisern Nero, Galba, Otho, Vitellius und Vespasianus)

Als Nachfolger des Petrus soll er die stadtrömische Kirchengemeinde von 64 bis 79 n.Chr. geleitet haben. In 2.Tim 4,21 wird in der Grussformel des Briefes der Name Linus erwähnt und seit dem 2.Jh.n.Chr. durch Irenaeus von Lyon mit dem Nachfolger Petri in Verbindung gebracht. Er soll aus Volterra stammen und sein Vater den Namen Herculanus getragen haben. An seinem Wohnort dürfte auch seine Bekehrung zum Christentum erfolgt sein. Schon zu Lebzeiten des Petrus zum Nachfolger bestimmt, dürfte er als Vikar den Frauen in den Kirchen den Schleier verordnet haben. Eine aufgefundene Grabinschrift, die ihn als Märtyrer ausweist ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fälschung aus dem 6.Jh.n.Chr. In der Kirche San Paolo fuori la Mura wird Linus ohne Bart und in Tunika dargestellt.

Anakletos (79 bis 90/92 unter den Kaisern Vespasianus, Titus und Domitianus)

Als Nachfolger des Linus soll Anakletos, der lat. auch Cletus genannt wurde, die stadtrömische Kirchengemeinde von 79 bis 90 oder 92 n.Chr. geleitet haben. Sein angebliches Martyrium unter Traianus ist zeitlich unmöglich; jenes unter Domitianus wahrscheinlich. Viel mehr ist über seine Person nicht bekannt.

Clemens (90/92 bis 101 unter den Kaisern Domitianus, Nerva und Traianus)

Als Nachfolger des Anaklet soll Clemens Romanus die stadtrömische Kirchengemeinde von 90 oder 92 bis 101 n.Chr. geleitet haben. Celmens I. galt als Schüler der Apostel, aber ob er mit jener gleichnamigen Person aus Phil 4,3 ident ist, kann nicht beantwortet werden. Um 96 n.Chr. richtete er ein denkwürdiges Schreiben an die Christengemeinde zu Korinth. Es enthält nicht nur die erste schriftliche Erwähnung des Märtyrertums von Petrus und Paulus, sondern auch den ersten Hinweis auf die Vorrangstellung des stadtrömischen Bischofs gegenüber den anderen Kirchengemeinden. Weiters verteidigte Clemens die Unwiderruflichkeit des Priesteramtes. Im Osten des Römischen Reiches erlangte dieser Clemensbrief Kultstellung und wurde in Ägypten sogar unter die Schriften des Neuen Testaments gereiht. Eine lateinische Übersetzung des grch. Originals erschien erst im 2.Jh.n.Chr.; eine koptische und syrische im 5.Jh.n.Chr. Ein als 2. Clemensbrief bezeichnetes Schriftstück ist eine Fälschung und stammt aus den Jahren 120 bis 150. Im 3.Jh.n.Chr. avancierte Clemens zur ersten christlichen Romanfigur, als man seine Erlebnisse mit Petrus und das Schicksal seiner Familie in den sogenannten "Clementinen" beschrieb. Sein angebliches Martyrium ist eine Erfindung späterer Jahrhunderte.

Bischöfe von Rom sind erst seit der Zeit Neros belegt
e libro C.Scarre "Die römischen Kaiser", p.50; (c) Brit.Mus.


Quellen: R.Fischer-Wollpert "Lexikon der Päpste", "Der kleine Pauly", www.kirchenlexikon.de 

 

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