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EINLEITUNG |
Flavius Valentinianus (I.) Herkunft,
Jugend & Karriere
Flavius Valentinianus wurde im Jahre 321 im pannonischen Cibalae (Vinkovci) als Sohn von Gratianus dem Älteren geboren, der Militärkommandant in der Provinz Africa war. Seine
Jugend verbrachte Valentinianus meist in Feldlagern unter der Aufsicht
seines Vaters. So erlernte er bereits von Kindesbeinen an das Militärhandwerk.
Als Kaiser sollte sich Valentinianus einmal darüber beschweren, dass es
ihm an Bildung mangle. Tatsächlich verfügte er beispielsweise nur über
geringe Griechischkenntnisse. Dem zum Trotz bewies er ein gutes Gedächtnis
und bediente sich einer lebendigen Ausdrucksweise. Der Grundstein für eine Militärlaufbahn war gelegt worden, doch verlief sie nicht so geradlinig, wie er es sich vielleicht gewünscht hatte. Während der Herrschaft des Constantius II. diente er als tribunus militum an der Grenze zu Mesopotamien und musste im Zuge der Nachwehen einer Intrige seinen Beruf aufgeben. Unter Kaiser
Iulianus kommandierte eine Einheit von Speerwerfern. Wegen seiner
religiösen Überzeugung wurde er bald auf einen unbedeutenden Posten
im ägyptischen Theben abgeschoben. Für
den grossen Perserfeldzug des Iulianus wurde Valentinianus wieder in
den aktiven Dienst versetzt. Nach dem Desaster und der Ausrufung von
Iovianus zum Kaiser auf dem Schlachtfeld wurde er 363 dazu auserkoren,
die neuen Machtverhältnisse den Westprovinzen - allen voran den
Legionen - kundzutun und deren Unterstützung sicherzustellen. Diese
Aufgabe erwies sich schwieriger als gedacht, sodass Valentinianus während
Unruhen im Haus eines Freundes Zuflucht suchen musste. Im weiteren
konnte er die Truppen jedoch für den neuen Kaiser begeistern und Iovianus
bedankte sich mit der Ernennung zum Kommandanten der scutarii
(Langschildträger, Teil der Palastgarde). Während der Kaiser gen
Konstantinopel zog, verblieb Valentinianus mit seiner Garde in Ancyra
(Ankara). Nach
dem plötzlichen Tod des Kaisers, versammelten sich in Nicaea die
wichtigsten zivilen und militärischen Amtsinhaber des Reiches um über
die Wahl eines neuen Kaisers zu beraten. Die Gruppe wurde von vier
Fraktionen beherrscht. Den heidnischen Anhängern Iulianus’ stand
eine christlich orientierte Gruppe von Bewunderern Constantius II.
gegenüber. Dazu kam noch eine germanenfreundliche und eine
germanenfeindliche Fraktion, die quer durch die beiden anderen
Parteien lief. Derart zersplittern gab es keine Mehrheit für
irgendeinen Kandidaten. Von
mehreren Seiten wurde sodann mit Salutius ein hoher Zivilbeamter
vorgeschlagen, der jedoch abwinkte und mit Valentinianus einen
unbelasteten Kompromisskandidaten ins Spiel brachte. Man liess den
Auserwählten aus Ancyra holen und am 25. Februar 364 rief ihn das
Heer, das die Entscheidung ebenfalls billigte, zum Kaiser aus. |
Kolossalstatue aus der Zeit der Valentinianus, die vermutlich den Dynastiegründer selbst zeigt |
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(PL) |