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Marcus Ulpius Traianus

Zitate von und über Trajan

Trajan
Antwortschreiben auf eine Anfrage des Statthalters Plinius über die Behandlung von Personen, die als Christen denunziert worden sind

„Mein lieber Plinius, Du bist in dieser Sache verfahren, wie Du solltest, und hast die Fälle derjenigen, die man Dir vorgeführt hat, genau erforscht, bevor Du sie als Christen angeklagt hast, denn es gibt kein einheitliches Verfahren, das überall angewendet werden könnte. Diese Leute sollen keine Sonderbehandlung bekommen: Wenn sie vor Dich gebracht werden und die Anklage begründet ist, müssen sie bestraft werden; doch wenn einer leugnet Christ zu sein, und den sichtbaren Beweis liefert, indem er zu unseren Göttern betet, soll ihm die Strafe erlassen werden, gleich wie schwer der Verdacht wiegt. Die anonymen Briefe, die in der Öffentlichkeit kursieren, dürfen im Verfahren nicht berücksichtigt werden. Denn einerseits geben sie ein sehr schlechtes Beispiel, andererseits sind sie kein geeignetes Mittel, dem Übel abzuhelfen.“

Cassius Dio
über das Wesen des Trajan

„Traianus zeichnete sich nämlich in hohem Masse durch Gerechtigkeit, Tapferkeit und einfaches Wesen aus ... Keinem Menschen gegenüber empfand er Neid oder wollte ihn töten, im Gegenteil, er ehrte und erhöhte alle tüchtigen Männer ohne Ausnahme und brauchte deshalb niemand von ihnen zu fürchten oder zu hassen. Verleumdungen war sein Ohr verschlossen, und auch vom Zorn liess er sich ganz und gar nicht übermannen, so wie er gleichermassen von fremdem Geld und ungerechten Hinrichtungen nichts wissen wollte. Er wandte Riesensummen für Kriege und ebensoviel für Werke des Friedens auf, und während er eine Masse dringend nötiger Erneuerungsarbeiten an Strassen, Häfen und öffentlichen Bauwerken vornahm, liess er niemandes Blut für einen einzigen dieser Zwecke fliessen. ... Er war gerne mit anderen zusammen auf Jagden und Banketten, so wie er auch ihre Mühen, Pläne und Scherze teilte. Wiederholt fuhr er selbviert in seinem Wagen, betrat - zuweilen sogar ohne Bewachung - Bürgerhäuser und vergnügte sich dort. Eine gründliche Ausbildung, was die Redekunst anlangt, besass Traianus nun zwar nicht, wusste aber um ihr Wesen Bescheid und brachte es zur Anwendung. Kurz gesagt, er besass alle guten Eigenschaften in hohem Masse. Natürlich ist mir wohlbekannt, dass er eine Schwäche für Knaben und Wein hatte, doch wenn er infolge dieser Neigungen eine niedrige oder gemeine Tat begangen oder hingenommen hätte, so wäre er getadelt geworden. So aber trank er wohl übermässig Wein, blieb dabei aber nüchtern, und was seine Beziehungen zu Knaben anlangt, tat er damit niemandem etwas zuleide.“

Cassius Dio
über seine Beziehungen zu Volk und Senat

„Sein Verhältnis zum Volk war leutselig, die Beziehungen zum Senat von Würde geprägt, so dass er von allen geliebt wurde und von niemandem gefürchtet, ausser dem Feind.“

Cassius Dio
über Trajans Frau Plotina

„Als Plotina den Palast betrat, wandte sie sich auf der Treppe um und sprach zur versammelten Menge: ‚Ich trete hier so ein, wie ich gerne sein möchte, wenn ich einst scheiden muss.’ Und während der gesamten Regierung betrug sie sich so, dass sie keinen Tadel erweckte.“

Cassius Dio
über Trajans Kriegsbegeisterung

„Auch wenn der Krieg ihm grosses Vergnügen bereitete, so gab er sich doch stets zufrieden, wenn er den Sieg errungen, einen grimmigen Feind überwunden und seine Landsleute zum Triumph geführt hatte.“

Plinius
über die Ausflüge Trajans

„...die Wälder durchstreift, wilde Tiere aufgescheucht, gewaltige Berge erklommen und steinige Gebirgspfade gemeistert, ohne dass jemand ihm half oder den Weg wies, und bei alledem fand er noch zeit, in frommer Demut die heiligen Grotten zu besichtigen und mit den Göttern Zwiegespräch zu halten.“

Plinius
über Trajans Gattin Plotina

„Wie schlicht sie sich kleidet, wie bescheiden ist die Zahl ihrer Diener, wie anspruchslos gibt sie sich, wenn sie ausserhalb des Palastes weilt !“

Plinius
über Trajans Bauten

„Was die öffentlichen Bauten betrifft, so hast du sie in grossem Stil durchgeführt. Hier steht eine Kolonnade, dort ein Schrein wie aus dem Erdboden gewachsen, so rasch errichtet, dass man glauben sollte, er sei bloss restauriert worden. An anderem Ort wetteifert die gewaltige Fassade des Circus mit der Schönheit der Tempel, wie es einer Nation gebührt, die über die ganze Welt herrscht.“

Glückwunsch an jeden Kaiser in der Spätantike

"Felicior Augusto, melior Traiano!" (Mögest du glücklicher sein als Augustus und besser als Trajan.)

Portraitbüste
Kaiser Trajans
(c) incognitus


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", M.Clauss "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)