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Anicius Olybrius

Herrschaft

Leo I. in Konstantinopel hatte nie beabsichtigt Olybrius das Kaiseramt im Westen zu überlassen. Schliesslich war er immer noch ein Kandidat der Vandalen und stand somit nie und nimmer zur Diskussion. Angeblich wollte sich der Ostkaiser mit Anthemius verständigen, dass dieser den neuen Konkurrenten beseitigen sollte. Der Brief soll aber von Ricimer abgefangen und unterschlagen worden sein.

Die Belagerung Roms dauerte drei Monate, ehe Anthemius aufgeben musste und kurz darauf hingerichtet wurde. Erst ab diesem Zeitpunkt hatte Olybrius Zugriff auf die kaiserliche Macht im Westen. Die Anerkennung aus dem Osten blieb weiterhin aus und sollte auch nie erteilt werden.

Als der Reichsfeldherr Ricimer nur 40 Tage nach der Einnahme Roms an einem Blutsturz verstarb, war für Olybrius der Weg offen für eine eigenständigere Politik. Zum Nachfolger des mächtigen magister militum ernannte er mit Gundobad den Sohn seiner Schwester und des Burgunderkönigs Gundioch. Diese Ernennung hatte sicher strategische Bedeutung und kennzeichnete die Machtverschiebung innerhalb der Germanenstämme der letzten Jahrzehnte.

Kaiser Olybrius
auf einer seiner seltenen Münzen

 
 

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(PL)