PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Anicius Olybrius Herkunft, Jugend & Karriere Anicius Olybrius wurde an unbekanntem Datum und Ort - wahrscheinlich in Italien - geboren. Er entstammte einer vornehmen Familie, die bereits einflussreiche Persönlichkeiten in der Politik gestellt hatte. Einer davon, Sextus Petronius Probus, gehörte zum näheren Umfeld des Kaisers Valentinianus I. Anicius Olybrius war mit Placidia der Jüngeren, der Tochter von Valentinianus III., verheiratet. Beide hatten eine Tochter namens Iuliana Anicia, die später den Offizier Areobindus heiratete. Dieser sollte 512 einen Tag lang als Gegenkaiser im Osten ausgerufen werden, lehnte jedoch sofort aus eigenem Antrieb diese Würde ab. 455 entführte Geiserich die beiden Frauen und Olybrius wurde ebenfalls nach Carthago verbracht. 462 erreichte er seine Entlassung, ging nach Konstantinopel und machte dort weiter Karriere. So schaffte er es bis 464 in den Konsulat. Als es zur ehelichen Verbindung zwischen Geiserichs Sohn und Placidia kam, konnte Olybrius das Vertrauen des Vandalenkönigs gewinnen. Nach dem Tod des Libius Severus stand somit für ihn der Weg ins Kaiseramt offen. Die Ablehnung, die diesem Vorhaben entgegenschlug, fusste vor allem in der Tatsache, dass er ein Kandidat der Vandalen war. So musste Olybrius hinnehmen, dass zuvor noch Anthemius mit oströmischer Hilfe auf den Thron im Westen gelangte. Nachdem die Allianz zwischen dem Kaiser und dem magister militum (Heermeister) Ricimer zerbrochen war, rückte Olybrius wieder ins Lampenlicht der Geschichte. Da kam es gelegen, dass der oströmische Kaiser Leo I. ihn gerade im richten Moment nach Italien entsandte um zwischen Anthemius und Ricimer zu vermitteln. Kaum war er in Italien angelangt, schon hatte ihn Ricimer für sich vereinnahmt und ihn am 12. April 472 in seinem Feldlager am Anio (Aniene) in der Nähe Roms zum Kaiser ausrufen lassen. |
Kaiser Olybrius |
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(PL) |