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EINLEITUNG |
Marcus Antonius Gordianus Sempronianus Romanus (Gordian I.) Herkunft, Jugend & Karriere Marcus
Antonius Gordianus Sempronianus Romanus wurde um das Jahr 159 an einem
nicht überlieferten Ort geboren. Den antiken Historikern zufolge
waren seine Eltern Maecius Marullus und Uplia Gordiana. Der Name
Maecius ist fraglich, da er erst im 4.Jh. in den Annalen auftaucht.
Auch der Name Ulpia ist zweifelhaft, da dies eine Verwandtschaft mit
Kaiser Trajan bedeuten würde. Väterlicherseits soll er ein Nachfahre
der Gracchen gewesen sein. Wahrscheinlicher als all diese Angaben sind
Zusammenhänge mit der kleinasiatischen Stadt Gordion. Der Beiname
Romanus hingegen ist bereits durch eine frühe Inschrift bestätigt. Seine
Frau hiess Fabia Orestilla und neben seinem späteren Mitregenten
hatte er noch einen weiteren Sohn unbekannten Namens und eine Tochter
namens Maecia Faustina. Gordianus
war ein reicher Grossgrundbesitzer mit literarischer Ader. Er war mit
dem bekannten Athener Sophisten Herodes Atticus - einem Konsul des
Jahres 143 - verwandt, und Philostratos widmete der Familie ein Werk.
Ein von ihm verfasstes Versepos über die Kaiser Antoninus Pius und
Marcus Aurelius umfasste dreissig Bücher und wurde „Antoniniade“
genannt. Nach
Absolvierung der klassischen Ämterlaufbahn für Senatoren wurde er
erst im hohen Alter von 64 Jahren entweder unter Caracalla oder
Elagabal Konsul. Mehrere Provinzen waren ihm während seines Lebens
anvertraut worden, so u.a. im Jahre 216 Britannia inferior. Als
er schon fast 80 war, wurde er von Maximinus Thrax 237/238 zum
Proconsul in Africa bestellt. Dem
Statthalter beigeben war ein Finanzprokurator, der die Steuern auf
besonders erpresserische Weise eintrieb. Die Wohlhabenden sollten um
ihr Hab und Gut gebracht werden. Als die Ausquetschungen kein Ende
nahmen, verschworen sich einige junge Aristokraten gegen ihren Quälgeist.
Sie brachten mit Leichtigkeit Gross- und Kleinpächter sowie ihre
Klienten dazu mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. Gerade
als der Finanzprokurator in Thysdrus (El Djem) die Einkünfte
der Olivenernte prüfen wollte schlossen sie ihn an besagtem Ort ein
und brachten ihn um. Mit dieser Tat hatten sie den Landfrieden
gebrochen und mussten mit Repressionen aus Rom rechnen. Deshalb riefen
sie die ganze Provinz zum Widerstand auf. Ein Teil des Planes bestand
in der Ausrufung eines eigenen Thronkandidaten. So traten sie an
Gordianus heran. Es
wird berichtet, dass Gordianus vorerst gezögert hat die Ernennung zum
Augustus anzunehmen. Doch in seinem Alter konnte ja sowieso nicht mehr
viel passieren. Also nahm er um den 19. April 238 herum den Titel an
und ein paar Tage später hielt er in Begleitung seines gleichnamigen
Sohnes - den er zum Mitregenten gemacht hatte - und einiger
hochgewachsener Männer Einzug in der Provinzhauptstadt Karthago. |
Statue von
Gordian I. |
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Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", G.Hafner "Bildlexikon antiker Personen" |
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(PL) |