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Tiberius Claudius Nero Germanicus

Alter und Tod

Nach den Erfahrungen mit Messalina schwor sich der nun 58jährige Claudius nie wieder zu heiraten. Doch erlag er schon bald den Überredungskünsten seines Finanzverwalters Pallas und dem bewusst eingesetzten Charm von Gaius' jüngerer Schwester Agrippina. Für die 49 erfolgte Heirat benötigte der Kaiser eine Sondererlaubnis des Senats, da sie ja verwandtschaftlich Onkel und Nichte waren.

Zum allgemeinen Entsetzen entpuppte sich Agrippina als genauso machtbesessen, wie ihre Vorgängerin Messalina. Ihr erklärtes Ziel war es, ihren eigenen Sohn aus früherer Ehe, Lucius Domitius Ahenobarbus, gegen Britannicus als Nachfolger am Kaiserthron zu installieren.

Gerüchteweise hatten Agrippina und Pallas ein Verhältnis miteinander und arbeiteten beide zusammen, u.a. stürzten sie Narcissus. Sie brachten Claudius dazu Agrippinas Sohn aus erster Ehe unter dem Familiennamen Nero zu adoptieren. Nero war 3 Jahre älter als Britannicus und mit Pallas' und Agrippinas Hilfe war es ein Kinderspiel ihn auf der Karriereleiter zu überholen. 51 erhielt Nero den Titel Princeps Iuventutis (= Führer der Jugend), der ihn bereits zum Thronerben designierte.

Da die Prätorianergarde aber lieber Britannicus auf dem Thron gesehen hätte, liess Agrippina die Befehlshaber Lusius Geta und Rufrius Crispinu ausschalten und durch den ihr hörigen Afranius Burrus ersetzen.

Die einzige Person, die jetzt noch im Weg stand, war Claudius selbst. Nach Äusserungen des Kaisers über die Bestrafung der Untreue seiner Gattinnen und einer Ende 52 oder Anfang 53 einsetzenden Krankheit beschloss Agrippina ihren Coup zu vollenden.

Dabei bediente sie sich einer berühmten am Hof beschäftigten Giftmischerin namens Locusta. Der kaiserliche Vorkoster Halotus streute das Gift über einen besonders appetitlichen zubereiteten Pilz, den Claudius als Feinschmecker natürlich sofort zu sich nahm. Doch zeigte sich keine Wirkung, nur ein schrecklicher Durchfall war die Folge.

Agrippina geriet in Panik und veranlasste den Leibarzt Xenophon dem Kaiser mittels einer Feder, die nach altrömischer Sitte zur Hervorrufung eines Brechreizes benutzt wurde, ihm nochmals Gift einzuflössen. Ob der Pilz tatsächlich von Locusta vergiftet worden war, oder es einfach "nur" ein natürlicher Giftpilz war, ist aus heutiger Sicht nicht mehr festzustellen. In Italien gäbe es genug giftige Pilzarten, die Claudius ein Ende hätten bereiten können.

Claudius starb in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 54 und vermachte das Imperium seinem Adoptivsohn Nero. Warum er dies tat bleibt im Dunkeln, doch könnte es nach den vielen Affären um Messalina dem Kaiser schwer gefallen sein, ihrem leiblichen Sohn das Reich anzuvertrauen. Ausserdem galt der junge Nero als angesehener und gebildeter Mann, der das Amt nach Meinung aller vorbildlich ausfüllen würde. Von seinem kommenden Grössenwahn war zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu bemerken.

Portraitbüste
des
Kaisers Claudius


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser"

 

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(PL)