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Tiberius Claudius Nero Germanicus

Die Machtübernahme

Der Mord an seinem Vorgänger Gaius stürzte Rom ins Chaos. Die Germanen der kaiserlichen Leibgarde machten sich auf die Jagd nach den Mördern und erschlugen dabei auch Unschuldige. Ein allgemeines Blutbad konnte jedoch abgewendet werden.

In dieser krisenhaften Situation versuchte der Senat die Regierungsgewalt an sich zu reissen. Den Senatoren schwebte die Wiedereinführung der Republik als Reaktion auf die ausschweifende Herrschaft von Gaius vor. Sie rechneten dabei mit der Unterstützung der städtischen Kohorten, doch machten ihnen die Prätorianer einen Strich durch die Rechnung.

Die Truppen hatten kein Interesse an einer republikanischen Staatsform, die sie zweifelsohne arbeitslos gemacht hätte. Doch auch die Garde war ratlos bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein einfacher Soldat im kaiserlichen Palast zufällig auf Gaius Onkel Claudius stiess, der sich hinter einem Vorhang versteckt hatte. Die allgemeine Unruhe hätte durchaus das Ende für Claudius bedeuten können. Doch, da die Prätorianer dringend einen legitimen Nachfolger benötigten, ging die Geschichte ganz andere Wege.

Nachdem ihn der Soldat erkannt hatte, brachte man Claudius in die Prätorianerkaserne, wo er noch am selben Tag zum Kaiser ausgerufen wurde. Den Senatoren blieb nichts anders übrig als sich zu fügen. Mittels einer Delegation versuchten sie zwar noch einmal das Ruder herumzureissen, doch Claudius war Manns genug die Position, die ihm die Fügung des Schicksals zugedacht hatte, nicht wieder aufzugeben. Die Garde wurde mit 15.000 Sesterzen pro Mann bedankt und als die städtischen Kohorten, auf die die Senatoren gezählt hatten, ebenfalls überliefen, hatte das Imperium bereits einen Tag nach Gaius Tod wieder einen Kaiser.

Claudius war der erste Kaiser, der seine Garde für ihre Loyalität bezahlte. Er schuf damit einen unglückseligen Präzedenzfall. Ausserdem liess er offen auf Münzen verkünden, dass er den Prätorianern und ihren Präfekten den Thron verdankte. Zum ersten Mal wurde auch der Titel Imperator im Sinne für Kaiser gebraucht, obwohl er sich nie vom Feldherrnstatus lösen konnte. Auch zögerte Claudius noch den Titel in seinen Namen aufzunehmen.

Portraitbüste
des
Kaisers Claudius


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser"

 

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(PL)