MILITÄR |
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I (AUGUSTA) |
LEGIO I (AUGUSTA, GERMANICA) Aufstellung & Symbolik Die legio I wurde wahrscheinlich von Caesar 48 v.Chr. aufgestellt um die Streitmacht gegen seinen Rivalen Pompeius zu verstärken. Im weiteren ging sie in die Verfügungsgewalt des Octavian über. In wechselnder Bezeichnung wurden die Beinamen Augusta (kaiserlich) und Germanica (germanisch oder des Germanicus; wohl nach ihrem Engagement gegen die Markomannen) verwendet. Der Titel Augusta wurde der Einheit im Jahre 19 v.Chr. aufgrund ihres Fehlverhaltens in Spanien entzogen. Die Soldaten stammten aus Rom selbst. Das Emblem der Legion wurde nicht überliefert. Wenn es tatsächlich eine caesarische Aushebung war, könnte der Stier als Emblem verwendet worden sein. Stützpunkte & Lager Nach den ersten Einsätzen lag die Einheit ab 30 v.Chr. in der Provinz Hispania Tarraconensis. Veteranen des Feldzuges gegen die Cantabrier wurden in Barcelona und im mauretanischen Cartenna angesiedelt. Über Gallien gelangte sie (nach 19 v.Chr.) an den Rhein, wo sie 16 v.Chr. bis 14 n.Chr. in Colonia Agrippinensis (Köln) lag. Vor 28 n.Chr. wurde sie nach Bonna (Bonn) verlegt, wo die Legion bis zum Jahre 69 n.Chr. verblieb. Einsätze Gleich nach ihrer Aufstellung kämpfte die Legion bei Dyrrachium im Frühjahr 48 v.Chr. gegen die Truppen des Pompeius. Octavian setzte sie später gegen dessen Sohn Sextus Pompeius ein. In Spanien nahm die Legion ab 25 v.Chr. am Feldzug gegen die Cantabrier teil (gemeinsam mit II Augusta, IV Macedonica, V Alaudae, VI Victrix, IX Hispana, X Gemina, XX Valeria Victrix & wahrscheinlich VIII Augusta). Neben den Kampfeinsätzen bauten die Soldaten gemeinsam mit jenen der legio II Augusta in der Kolonie Acci in Spanien. Die Legion kämpfte 6 n.Chr. unter Tiberius zuerst gegen die keltischen Vindelici und dann gemeinsam mit V Alaudae sowie den Legionen XVII, XVIII und XIX gegen die Markomannen unter Marbod und vollführte einen Angriff von der Elbseite her. Nach der Schlacht im Teutoburger Wald wurde Legion mit V Alaudae zum Schutz des römischen Belgiens abkommandiert. Man besetzte die Forts in Untergermanien um einen Germaneneinfall über den Rhein zu unterbinden. 21 n.Chr. kommandierte ein Offizier der Legion eine vexillatio (gemischtes Truppenkontingent) aus XX Valeria Victrix und XXI Rapax um gegen die aufständischen Turoni zu kämpfen, die sich gegen die hohen Steuerlasten unter Iulius Sacrovir und Iulius Florus empört hatten. Die Einheit war aktiv im Bürgerkriegsgeschehen der Jahre 68/69 involviert und kämpfte gemeinsam mit V Alaudae, XV Primigenia & XVI Gallica gegen Gaius Iulius Vindex. Danach nahm sie am Marsch der germanischen Legionen auf Rom teil. Im Zuge des Bataveraufstandes versuchte die Truppe Xanten zu entsetzen, musste jedoch ebenfalls kapitulieren. Auflösung Nach der Niederschlagung des Bataveraufstandes griff Kaiser Vespasian hart durch und löste einige Einheiten auf. Die Reste der legio I Germanica wurden mit Galbas siebter Legion unter dem neuen Namen legio VII Gemina verschmolzen. Personal Nach der Schlacht im Teutoburger Wald war Lucius Nonius Asprena Kommandant der Einheit. Während des Bürgerkrieges von 68/69 n.Chr. befehligten Fabius Valens und später Herennius Gallus die Legion. |
Republikanischer Legionär
Grabstein des Publius Clodius von der
I. Legion |
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Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen Roms"; Y.LeBohec "Die römische Armee", www.livius.org |
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