Version LX

HEER
Ausrüstung des Legionärs


TUNICA
MANTEL
GÜRTEL
SANDALEN

PANZER
HELM
GLIEDERSCHUTZ

SCHILD

SCHWERT
DOLCH

WURFSPEER
BOGEN & CO

MARSCHGEPÄCK
TROSSGEPÄCK

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Übersicht

Der römische Legionär verfügte ebenso wie seine Gegner über eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen. Der grosse Unterschied zu denen waren jedoch Qualität und Quantität im Zusammenhang mit massenhaft produzierten Chargen. Keine Kultur im Mittelmeerraum produzierte mehr in Massenproduktion als die Römer.

Die Ausrüstung des Legionärs veränderte sich natürlich über die Jahrhunderte. Zu Zeiten des Königtums und der frühen Republik besass jeder - im nach Einkommensverhältnissen gestaffelten Militärzensus erfasste - Bürger seine eigene Ausrüstung. Reiche Bürger konnten sich ein Pferd leisten und gehörten damit zur Kavallerie. Die mittleren Einkommen waren Infanteristen verschiedenster Stärke und die Armen kamen kaum zum Militärdienst; es sei denn als Musiker oder Pioniere.

Die Heeresreform des Marius gegen Ende des 2.Jh.v.Chr. bedeutete einen Wandel, indem der Staat seinen Soldaten nicht nur Sold bezahlte, sondern auch die Ausrüstung zur Verfügung stellte. Dadurch konnten mehr Truppen gleichgerüstet werden und einhergehend gibt es ab diesem Zeitpunkt eine bessere archäologische und literarische Überlieferung (z.B. Polybios).

Eine gute Fundlage gibt es deshalb auch aus der Periode des stehenden Heeres der hohen Kaiserzeit. Einerseits wurde damals viel mehr über das römische Heer geschrieben, als über das republikanische Pendant, andererseits war das Militär der Kaiserzeit der Massstab für die Effizienz, Disziplin, Gliederung und Ausrüstung auch für kommende Zeitepochen.

Eine entsprechend gute Fundlage gibt es auch aus der spätantiken Epoche der veränderten Kriegsführung. Das vergrösserte Heer benötigte immer mehr an "Verschleissausrüstung" und dementsprechend sind die Überlieferungen.

Durch alle Epochen kann zwischen folgenden Ausrüstungstypen unterschieden werden:

Kleidung (Militärtunika, Militärmantel, Militärgürtel, Militärsandalen)
Körperschutz (Panzer, Helm, Arm- und Beinschienen)
Verteidigungswaffen (Schild)
Nahkampfwaffen (Schwert, Dolch)
Fernkampfwaffen (Wurfspeer, Bogen, etc.)
Summa summarum: persönliches & schweres Marschgepäck

In allen Kategorien übernahmen die Römer von fremden Völkern Ausrüstungsgegenstände, wenn sie ihnen effizienter als ihre eigenen erschienen (z.B. den spanischen Gladius). Zudem entwickelten sie diese ständig weiter und passten sie ihren Bedürfnissen an.

Neben den Angriffs- und Verteidigungswaffen und dem Körperschutz hatte der Legionär seit der Reform des Marius auch zahlreiche andere Gegenstände bei sich zu tragen. Neben diesem persönlichen Marschgepäck, das alleine gut 50 kg wog, gab es noch für mehrere Legionäre bestimmte schwere Gepäckstücke, die im Tross mitgeführt wurden.

Römischer Legionär samt Marschgepäck.


Quellen: Marcus Junkelmann, "Die Legionen des Augustus"; Simon Macdowall, Gerry Embleton, "Late Roman Infantryman 236-565 AD"; Simon Macdowall, Christa Hook, "Late Roman Cavalryman 236-565 AD", Marcus Junkelmann, "Panis Militaris"

 

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(PL)