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HEER
Ausrüstung des Legionärs


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Arm- und Beinschienen, Halsschutz

Die ocreae (Beinschienen) waren in ältester Zeit Teil der Ausrüstung für die schwere Infanterie. Wenn sich die Soldaten hinter ihren Schild knieten, bot das linke Bein eine leichte Angriffsfläche. Anfangs gab es nur eine Beinschiene, um der Symmetrie zu genügen kamen sie später paarweise auf.

Die Paradebeinschienen deckten nur das Schienbein ab und wurden durch Riemchen am Bein gehalten. Die im Feld verwendeten Schienen bedeckten hingegen nach griechischem Vorbild das Bein von der Kniekehle bis zu den Fersen und liessen nur bei der Wade einen Spalt frei. Die Konstruktion war selbsttragend durch die Spannung des Materials. Bei allen Beinschienen modellierte man die natürliche Körper(Ideal)form nach.

Im 2.Jh.v.Chr. gehörten die Beinschienen noch zur Standardausrüstung jedes Legionärs, wohingegen sie in spätrepublikanischer Zeit bereits verschwunden waren. Später tauchen sie meist bei Centurionen wieder auf und sind im 2. & 3.Jh.n.Chr. gerne reich verziert (als Dienstgradabzeichen auch im Felde verwendet!). Sie dürften en parade angelegt und nicht für den Kampfeinsatz hergestellt worden sein. Ausser Gebrauch scheinen sie gekommen zu sein, da man mit ihnen keine langen Märsche machen kann und sie doch gut 3 kg wiegen.

Die manica (einseitig getragene Armschiene) stellte eine in der römischen Armee selten verwendete Schutzwaffe dar. Sie diente vornehmlich dem Schlagschutz des eigenen Schildes, da der rechte Unterarm bei längerem Kampf schnell von Blutergüssen und Platzwunden übersäht sein konnte. Ein echte metallene Armschiene blieb äusserst selten, sodass sich die Legionäre zumeist mit Provisorien behalfen (Bandagierung mit Leder und Stoff).

Noch weniger verbreitet als die Armschiene war die metallene Halsberge. Sie war unbequem und behinderte die Bewegungsfreiheit des Kopfes. Der gemeine Legionär hat sie nie getragen. Die ungeschützten Partien (Gesicht, Hals) wurden im Falle von Beschuss (Wurfspeere, Artillerie) einfach zum Körper hin eingezogen. Um auch beim Nahkampf den Hals wenigstens etwas zu schützen benutzten die Legionäre (zumindest in der hohen Kaiserzeit) das geknotete focale (Halstuch). Auch Wollschals wurden benutzt. Sie boten den Vorteil, dass sie nicht nur gegen Schläge, sondern auch gegen das Scheuern des Panzers halfen.

Kunstvoll mit Pflanzenelementen verzierte Beinschiene
Deutlich sind die Metallringe zum Anbringen der Lederriemchen
zu erkennen.

(c) Archivio
Fotografica Foglia


Quellen: Marcus Junkelmann, "Die Legionen des Augustus"; Simon Macdowall, Gerry Embleton, "Late Roman Infantryman 236-565 AD"; Simon Macdowall, Christa Hook, "Late Roman Cavalryman 236-565 AD", Marcus Junkelmann, "Panis Militaris", S.C.Nappo "Archäologischer Reiseführer Pompeji"
 

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(PL)