Version LX

MILITÄR
Die Flotten des Imperiums


AUGUSTUS
TIBERIUS - NERO
BÜRGERKRIEG 69
FLAVIER
ADOPTIVKAISER
SEVERER
SOLDATENKAISER
TETRARCHEN
KONSTANTINER
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Flottenoperationen der Tetrarchen

286 erhielt M. Aurelius Musaeus Carausius, der Befehlshaber der Britannischen Flotte, den Auftrag die über die Grenzen strömenden Friesen, Franken und Sachsen zu bekämpfen. Für diese Aufgabe wurden zahlreiche neue Einheiten in Dienst gestellt.

Im Zuge von Streitigkeiten über die Kriegsbeute kam es zu Spannungen mit Kaiser Maximian. Dies hatte zur Folge, dass sich Carausius von seinen Truppen zum Kaiser in Britannien ausrufen liess. Da er über die grösste Flottenstreitmacht im Nordwesten des Reiches verfügte, konnte er nicht nur Britannien sondern auch die gallischen Küsten unter seine Herrschaft bringen.

Solange Maximian anderweitig beschäftigt war, konnte er gegen die Übermacht zur See auch mit Infanterie und Kavallerie nichts ausrichten. Zur Beendigung der Rebellion war eine schlagkräftige Flotte von Nöten. Die Schiffe mussten an den innergallischen Flüsse hergestellt werden, da die Küstenländer, allen voran der Haupthafen Gesoriacum (Boulogne), fest in Carausius' Hand waren.

Ein weiters Problem waren die Mannschaften. Erfahrene Seeleute standen nicht zur Verfügung und das verwendete Personal konnte quasi nur Trockenübungen veranstalten, da Carausius die hohe See beherrschte. Nach Auslaufen der Flotte geriet sie prompt im Ärmelkanal in einen Sturm und ging unter.

Zur gleichen Zeit hielt Carausius die Germanenstämme mehr schlecht als recht in Schach. Den Franken gelang es trotzdem 288 das Gebiet der Bataver mit den Inseln vor der Rhein- und Scheldemündung für sich einzunehmen. Die Friesen eroberten mit der Insel Walcheren die Heimstätte der Canninefaten. Die Angehörigen beider vertriebenen Stämme hatten bereits seit dem 1.Jh.v.Chr. als Söldner im römischen Heer gedient.

Constantius Chlorus konnte 293 Gesoriacum von Land her einnehmen und als Basis für seine Flottenrüstung nützen. Die Germanenstämme, allen voran Franken und Sachsen, nutzen die innerrömischen Probleme für ihre eigenen Kriegszüge entlang der gallischen und britannischen Küsten. Zum ersten Mal setzten sie auch Riemenkriegsschiffe römischer Bauart, aber nach eigenen Konstruktionen, ein. Eines dieser Schiffe konnte geborgen werden und ist als Nydamschiff in die Geschichtsforschung eingegangen.

Im Frühjahr 296 war die römische Flotte stark genug, um sich dem Kampf mit den Abtrünnigen zu stellen. An der Seinemündung wurde unter dem Kommando von Asclepiodotus ein Expeditionskorps nach Britannien eingeschifft. Unbehelligt vom aktuellen Gegenkaiser Allectus - es herrschte trübes Wetter - konnten die Einheiten an Land gehen. Dessen Geschwader lagen bei Vectis Insula (Isle of Wight).

Asclepiodotus liess seine Schiffe verbrennen und marschierte sofort auf Londinium (London). Dieses Verhalten zeigt, dass die Rebellenflotte nach wie vor überlegen war. Allectus schickte seine Bodentruppen und einige Marinesoldaten, die in den südlichen Häfen stationiert waren, in den Kampf.

Unterdessen stand eine zweite Invasionsflotte unter dem persönlichen Kommando von Constantius Chlorus bereit. Sie stach von Gesoriacum aus in See und sollte neben Deckung für die erste Flotte, Truppen an der Küste von Kent anlanden. Doch verirrten sich die Schiffe im Nebel und erreichten so die Themsemündung. Die Anlandung erfolgte jetzt unmittelbar in der Nähe von Londinium. Dort plünderten gerade fränkische Seeräuber, die sogleich niedergemetzelt wurden.

Währenddessen war es zur Schlacht zwischen Asclepiodotus und Allectus gekommen, wobei ersterer den Sieg davontrug. Ohne weitere Kämpfe konnte Constantius Chlorus 297 in Londinium einziehen.

Im Jahr darauf setzte Constantius Chlorus die Rheinflotte erfolgreich gegen die Germanen ein. Eine von den Alamannen besetzte Rheininsel musste deswegen von diesen geräumt werden.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: H.D.L.Viereck "Die römische Flotte"

 

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(PL)