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Gladiatoren

Herkunft der Gladiatoren

Traditionellerweise rekrutierten sich die Gladiatoren aus Kriegsgefangenen. Durch die Expansion im Osten des Reiches gesellten sich auch immer mehr Sklaven zur Rekrutierungsbasis. Gerichte konnten Verbrecher wie Mörder, Räuber und Landesverräter aber auch verfolgte Christen ad gladium (zum Schwertkampf ohne entsprechendes Training) und ad bestias (zu den Tierhetzen) verurteilen. In der Regel kam dies einem Todesurteil gleich. Besser erging es jenen, die ad ludum (zur Gladiatorenschule) verurteilt wurden. Sie landeten in den Gladiatorenkasernen und bekamen die Chance auf eine solide Ausbildung zum Gladiator.

Darüber hinaus gab es freie Bürger, zumeist Freigelassene, aber auch selbst angesehene Bürger aus dem Senatoren- oder Ritterstand, die die Tätigkeit eines Gladiators als Beruf ausübten. Als besonderes Spektakel galten Kämpfe unter Gladiatorinnen. Dabei kam es aber regelmässig Mal zum Eklat. So wurde schon im senatus consultum (Senatsbeschluss) von Larinum im Jahre 19 n. Chr. geregelt, dass keine freigeborenen Frauen unter 20 und keine freigeborenen Männer unter 25 in der Arena (oder auch auf der Bühne) auftreten sollen. Kaiser Vitellius verbot 69 die aktive Teilnahme römischer Ritter an den Spielen. Trotz dieser Widersprüche standen selbst Kaiser - wie Gaius und Commodus - in der Arena.

Die Gladiatoren waren beim Volk beliebt und Souvenirläden verkauften Messer, Lampen und Taschenspiegel mit ihren Kampfszenen. Zeichnungen und Malereien vom Treiben in der Arena schmückten manches Heim und zahllose Kritzeleien an Wänden bezeugen von den Schwärmereien der Mädchen für ihre Stars. Selbst nach ihrem Tod standen die Akteure noch hoch im Kurs und wurden an ihren Gräbern verehrt. Die meisten Grabsteine wurden von Kameraden -  Gladiatoren konnten wie andere Berufsgruppen in collegia (Begräbnisvereine) organisiert sein -, Familienangehörigen oder Ehefrauen gestiftet. Man nimmt an, dass vor allem die auctorati (Berufsgladiatoren) heiraten und mit ihrer Familie außerhalb der Kaserne wohnen konnten, weil in den beengten Verhältnissen kein Platz für Frau und Kinder gewesen sein dürfte.

Samnite


 

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(PL & SG)