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Provinz
Noricum
Militärische Einheiten in Noricum Eine
einheimische Truppe während der Besetzung war die cohors I Montanorum Folgende
in Noricum aufgestellte Einheiten kamen ausserhalb der Provinz zum
Einsatz:
Aus
dem Bürgerkrieg von 69 n.Chr. ist die ala Auriana
Truppen
für die Donaugrenze zur Zeit der Markomannenkriege um 169 im
Kommandobereich des Konsuls und legatus
Augusti ad praetenturam Italiae et Alpium (Sonderkommando im
Bereich Emona, Teile Oberpannoniens und das südöstl. Noricum) Q.
Antistius Adventus Postumius Aquilinus waren:
Als
Kommandant der legio I
Adiutrix säuberte Helvius
Pertinax die Provinzen Noricum und Raetien von versprengten
Feinden. Bei einem seiner Züge im Feindesland dürfte sich auch das
vielzitierte Regenwunder zugetragen haben. Hauptgegner scheint das
germanische Volk der Naristen gewesen zu sein, dessen Wohnsitze nördlich
der norischen Donau in Oberösterreich lagen (der Flussname Naarn
könnte von den Naristen herstammen). Neben der Legion
beteiligte sich noch die in Arrabona liegende ala
I Hispanorum Aravacorum an dieser Expedition. Ihr Kommandant M.
Valerius Maximianus tötete eigenhändig den Naristenkönig Valao.
Ausserdem führte der Präfekt der damals in Noricum stationierten ala
Tampiana L. Iulius Vahilius Gratus Iulianus als praepositus
vexillationibus tempore belli Germanici et Sarmatici das Kommando
über ein vermutlich aus norischen Auxiliareinheiten bestehendes
Detachement. Um 400 n.Chr. versah ein dux Pannoniae Primae et Noricae seinen Dienst um die Grenze zu verteidigen. Wie seine Titulatur schon sagt, umfasste sein Militärbezirk die Provinzen Noricum und Pannonia Prima. Unter seinem Kommando (in Lauriacum) standen folgende Einheiten: Infanterie
Kavallerie
Flotteneinheiten
Entwicklung Die Prokuratoren verwalteten über ein Jahrhundert lang eine äusserst friedliche Provinz. Um 50 n.Chr. existierte ein erstes Erdkastell in Lauriacum. Der exercitus noricus (Truppenbericht) weist für das Jahr 69 wenigstens eine Ala und 8 Kohorten aus. Trajan begann um 100 den Donaulimes als erster Kaiser systematisch auszubauen (Bauinschrift von 104 aus Comagenis). Die militärische Konzentration ging allerdings an Noricum
vorbei und wurde vor allem in der Nachbarprovinz Pannonien
verwirklicht. 106 dürfte es 3 Alen und 6 Kohorten mit insgesamt 5.000
Mann gegeben haben. Unter Hadrian
erscheinen 3 Alen und mindestens 5 Kohorten. Im 2.Jh.n.Chr. wurde bei
Schlögen (Oberösterreich) ein Kastell errichtet, 110/17 das erste
Steinkastell bei Zwentendorf (Niederösterreich). Noch vor den
Markomannenkriegen bekam Noricum mit der ala Pannoniorum Tampiana
milliaria eine zweite 1000
Mann starke Truppeneinheit. Erste Grenzprobleme gab es während
der Regierung von Antoninus
Pius, verheerend wirkten sich anschliessend die Markomannenkriege Marcus
Aurelius' aus. In den Jahren um 170 wurde auch norisches Gebiet in
Mitleidenschaft gezogen und Iuvavum (Salzburg) sowie Flavia
Solva (Leibnitz) zerstört. In der Folge wurde Noricum neben
Pannonien zum Aufmarschgebiet. Die Errichtung einer nördlich der
Donau gelegenen Provinz Marcomannia
scheiterte. Im Zuge der 168 geschaffenen praetentura
Italiae et Alpium (Sonderkommando zum Schutz von Italien und der
Reichsgrenze) wurde die in Italien ausgehobene legio II Italica
in das südliche Noricum verlegt. Die Römer errichteten nach 171 in
der Nähe von Caleia (bei Lotschitz) ein Lager um einen
Wachtposten für die Übergänge der Julischen Alpen zu bilden. Aus den Erfahrungen der
Markomannenkriege begann Marcus
Aurelius die Grenzverteidigung der Donauprovinzen neu zu
organisieren. Es hatte sich gezeigt, dass Auxiliareinheiten allein dem
Druck der Grenze nicht gewachsen waren. So bezog 176 die legio II
Italica Posten an der Grenze, zuerst in Albing, dann in Lauriacum
(Lorch). Das erste Lager dürfte wegen der permanenten
Überschwemmungs- und damit Unterspülungsgefahr aufgelassen
worden sein. Unter Kaiser Valentinianus
I. wurde es wieder in die
Grenzverteidigung einbezogen. Liburnarier (Marineinfanterie) der
Legion waren auch in Ioviacum (im Raum Eferding und Aschach), berittene
Einheiten in Eferding untergebracht. 199 sympathisierte die
Bevölkerung von Noricum und Raetien mit
dem Usurpator Clodius Albinus. Die Truppen blieben hingegen
kaisertreu. Um 200 wurde Lentia zum
Legionslager ausgebaut. Das Holz-Erde-Kastell wich damit einem
Steinbau. Unter Caracalla
rückten zum ersten Mal die Alamannen nördlich von Noricum in das
Gesichtsfeld der Römer. 214 hatte er gegen diese zu Felde zu ziehen.
Die Zeit danach war mehr oder minder ruhig, bis es unter Severus
Alexander und besonders Gallienus
wieder zu harten Kämpfen kam. Um 280 wurde im Auftrag von Kaiser
Probus der Donaulimes verstärkt. Gleichzeitig wurden Grenzlegionen
fix an ihre Standorte gebunden. Westlich der Provinz ging der rätische
Limes unter und im Osten hatte Pannonien mit ständigen Invasionen zu
kämpfen. Die Militärführung ging seit Gallienus
auf einen eigenen Militärkommandanten für den oberpannonischen und
norischen Limesabschnitt, den dux Pannoniae primae et Norici
ripensis, über. Er residierte in Lauriacum und hatte
ebenfalls den Rangtitel vir perfectissmus. Drei Namen sind mehr
oder minder vollständig bekannt:
Auch
der dux konnte auf eine eigene Kanzlei zurückgreifen. Die
Zusammensetzung der Kanzleibeamten stellt sich nach Ämtern wie folgt
dar: Numerarium (Zahlmeister), Commentariensem
(Protokollführer), Adiutorem (Gehilfe), Subadiuvam
(Hilfsdienst), Regerendarium (wohl eine Art Archivar),
Exceptores (Schriftaufsetzer), Singulares et reliquos
officiales (Ordonanzen). Die Alamanneneinfälle zur Zeit
Aurelians dürften bis in das Pustatal Wirkung gezeigt haben. Diocletian verstärkte
daraufhin die Truppen am Donaulimes und damit einher ging
die Stationierung der neu ausgehobenen legio I Noricua (auch
als legio I Noricorum bezeichnet) in Ufernoricum. Sie hatte den
östlichen Teil des norischen Limes zu bewachen, die bereits
bestehende legio II Italica den westlichen Teil bis zum Inn.
Kaiser Valentinianus I. liess den Donaulimes und besonders die Lager Lauriacum,
Lentia und bei Zwentendorf nochmals verstärken. Im Jahre 395 fielen die
Markomannen in Noricum und vor allem Pannonien ein. Das Kommando der
Donauflottille wurde deshalb von Comagenae (Tulln) nach Arelape
(Pöchlarn) verlegt. Im 1. Viertel des 5.Jh. dehnten die Hunnen ihren
Machtbereich bis an die nördlichen Grenzen Noricums aus. 405
radierten Ostgoten unter ihrem König Radagais auf ihrem Zug gegen
Italien Flavia Solva endgültig
aus. Ein Jahr später wurden alle an der Donaugrenze verbliebenen
Legionstruppen abgezogen. 407 besetzten die Westgoten unter Alarich
einen Teil Noricums. Provinzaufstände in den Jahren 430 und 431
wurden vom germanischen Feldherrn im römischen Dienst, Aetius, im
Blut erstickt. Nach dieser Zeit verwischen sich die Spuren römischer
Militärmacht im Nebel der Geschichte. In der 2. Hälfte des 5. Jh.
bestand in Ufernoricum kein wirksamer Grenzschutz und auch keine
geregelte politische Verwaltung mehr. |
Claudius Paternus Clementianus war um 125 Statthalter von Noricum.
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