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Imperialer Adler VALETUDO

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Valetudo

Valetudo bezeichnete bei den Römern die persönliche körperliche Gesundheit und Stärke im Gegensatz zu Salus, die mehr die öffentlichen Belange in diese Richtung in sich vereinigte. Als Personifikation stellte sie den mit aegra (krank), bona (gut) oder mala (schlecht) bestimmbaren Gesundheitszustand dar. Deshalb wurde Valetudo in Gebets- und Grussformeln eingebunden, z.B. Vale! oder Bona Vale!

Die Göttin ist bereits sehr früh beim Stamm der Marser und auch in Umbrien (in der Stadt Ocriculum als Valentia verehrt) bezeugt. Wohl dürfte es sich um eine frühe Interpretation der griechischen Aeskulaptochter Hygieia handeln. Mythologisch spielte Hygieia im Gegensatz zu ihren Brüdern Podaleirios und Machaon, die am Trojanischen Krieg teilnahmen, keine Rolle.

Wohl bereits viel früher wurde Valetudo mit Hygieia gleichgesetzt, doch glich man letztere eher in Richtung Salus an. Der Hygieiaverehrung ist erstmals in Titane bei Sikyon parallel mit dem Asklepioskult bezeugt (Hymnus zu ihren Ehren, Haaropfer); seit 420 v.Chr. auch in Athen. Ihr Auftreten folgt prinzipiell dem des Aesculapius und die damit einsetzende Verbreitung begann bereits im 4.Jh.v.Chr. Neben dem Mittelmeerraum ist sie auch schon früh durch die Handelswege für Gallien, Germanien, Kleinasien, Nordafrika und Thrakien bezeugt. In Ägypten und Pergamon errichtete man ihr eigene Tempelanlagen.

Im Krankheitsfall gelobte man ihr Weihegeschenke, von denen zahlreiche erhalten sind. Doch man dachte sich Valetudo auch in die öffentliche Sphäre. Anbetungen der munizipialen Gesundheit (im Sinne aller Einwohner der Stadt) sind überliefert. Seit Augustus kennt man Opfer pro valetudine Caesaris (für die Gesundheit des Kaisers). Diese Opfer hielten sich allerdings nur während der julisch-claudischen Dynastie. Später subsummierte man diesen eigentlich öffentlichen Teil im Kult der Salus.

In Rom wurde Valetudo erst in der späten Republik auf Münzen dargestellt. Dahingegen sind Hygieiabildnisse wesentlich häufiger (u.a. eine Statue aus dem Asklepiosheiligtum von Epidauros aus dem 4.Jh.v.Chr.). Im 19.Jh. war sie eine gerngesehenes Statuenvorbild in Gärten und auch der Medizinbegriff Hygiene geht auf sie zurück.

Valetudo auf einer Münze des Manlius Acilius Glabrio von 49 v.Chr.
(c) incognatus


Quellen: H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. und röm. Mythologie", W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)