PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Tiberius
Claudius Nero
Alter und Tod Für Tiberius war das Ergebnis aus der Seianus-Affäre erschütternd. Wem konnte er noch trauen? Sein Rückzug aus dem öffentlichen Leben vervollständigte sich deshalb in den letzten Jahren. In den späteren Jahren seiner Herrschaft wollte er keine aufwendigen Spiele mehr veranstalten. Dies trug wesentlich dazu bei, dass sich im Volk grosser Unmut gegen ihn aufbaute. Auch sah sich Tiberius gezwungen die beim Volk verhasste Umsatzsteuer auf 1 % zu erhöhen. Es war für ihn wichtiger sich mit Literatur und Astrologie zu beschäftigen, als aktive Politik zu betreiben. Dabei kamen ihm die frühen eigenen und augusteischen Reformen im Reich zu gute. Die Maschinerie lief auch mit einem weit entfernten Führer weitgehendst ohne Probleme, obwohl sich gegen Ende seiner Amtszeit ein gewisser Schlendrian bemerkbar machte. Andererseits sollten sich bald zahlreiche Römer nach den Erfahrungen mit späteren Kaisern wehmütig an die ruhige und im Vergleich doch eher problemlose tiberianische Zeit sehnen. Das Problem der Thronfolge war aber lange Zeit nicht gelöst. Testamentarisch setzte er Gaius Germanicus und Tiberius Gemellus gemeinsam zum Thronerben ein. Da er letzteren verdächtigte das Ergebnis eines Seitensprungs zwischen Livilla und Seianus zu sein, präferierte er im Alter Gaius als Kronprinzen. Im Frühjahr 37 n.Chr. erkrankte Tiberius auf einer Reise durch Campanien. Er versuchte die Krankheit, wie es seinem Naturel entsprach, mit zusammengebissenen Zähnen zu ignorieren. Doch auch sein Alter machte sich bereits bemerkbar und Tiberius verstarb am 16. März 37 n.Chr. in der Villa des Lucullus in Misenum im Alter von 77 Jahren. Er hatte Rom seit seinem Auszug nie mehr wieder betreten. Die Nachricht vom Tod des Kaisers wurde grösstenteils freudig aufgenommen. Einige verlangten sogar - in Anspielung seines Namens - man möge den Kaiser in den Tiber werfen (So wie man es mit den toten Körpern von Verbrechern machte). Doch Gaius sorgte für eine bewaffnete Eskorte nach Rom, wo Tiberius von den Soldaten eingeäschert wurde. Am 4. April konnte die Asche im Mausoleum des Augustus beigesetzt werden. Der Senat war über sein Wirken gespalten. Er konnte sich weder zu einer Vergöttlichung noch zu einer damnatio memoriae durchringen. |
Tiberius |
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