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EINLEITUNG |
Gaius Valerius Galerius Maximinus (Daia) HerrschaftDie diocletianischen Edikte wurden von Maximinus mit besonderer Härte
durchgesetzt. In Antiochia und den Provinzen Syrien und Judaea überwachte
er die Massnahmen sogar höchstpersönlich. Nach einer kurzen
Verschnaufpause von drei Jahren wurden die Verfolgungen 309 mit nie
dagewesener Härte wieder aufgenommen. Alle, vom Säugling bis zum
Greis mussten den öffentlichen Opfern beiwohnen und vom Fleisch der
Opfertiere essen. Alle Waren auf den öffentlichen Märkten hatten mit
dem Blut der Opfertiere besprengt zu werden. In der Zeit zwischen den Verfolgungen hatte Maximinus eine herbe Enttäuschung
über sich ergehen lassen müssen. Seine Hoffnung auf dem
Vierkaisertreffen in Carnuntum (Petronell) zum Augustus ausgerufen zu werden,
hatten sich zerschlagen. Quell des Frusts war Galerius, der lieber
seinen alten Freund und Kampfgefährten Licinius in diesem Amt sah. Sowohl
Constantinus als auch Maximinus protestierten gegen
diese Vorgangsweise einer Entscheidung über ihre Köpfe hinweg. Auch
der von Galerius eingeführte Titel filii Augustorum (Söhne der Kaiser) konnte die beiden nicht
zufrieden stellen. Maximinus zog daraus seine eigenen Konsequenzen und
liess sich 310 von seinen Truppen zum Kaiser ausrufen. Der bereits
erkrankte Galerius musste diese Tat hinnehmen. Nach dem Tod des Galerius im Mai 311 nahm Maximinus Kleinasien für sich in
Anspruch und drang mit seinen Truppen bis zum Bosporus vor. Licinius
konnte nicht so schnell seine Streitmacht zusammenziehen und als sich
die beiden Heereshaufen an den Ufern der Meerenge gegenüberstanden,
war Maximinus im Vorteil. Dann aber geschah Überraschendes. Beide Konfliktparteien verzichteten
auf eine militärische Konfrontation und respektierten die jeweiligen
Einflussbereiche des anderen. Dass dies nur ein befristetes
Stillhalten sein sollte, war daran zu erkennen, dass sich sowohl
Licinius als auch Maximinus um Verbündete bei den anderen
Thronkandidaten suchten. Maximinus änderte auch die bisherige Religionspolitik. Die von Galerius
am Totenbett verkündete Toleranz gegenüber den Christen nahm er bald
wieder zurück und ging wieder zur Repression über. Er liess sogar
falsche Beweise gegen die Christen unters Volk bringen (angebliche
Pilatusakten). Auf der anderen Seite versuchte er eine einheitliche
heidnische Kirche nach christlichem Vorbild zu schaffen. Diese Idee hätte
dem Christentum noch Wind aus den Segeln nehmen können, doch veränderte
der Sieg Constantinus an der Milvischen Brüche über Maxentius die
Lage vollkommen. Noch am Tag des Sieges forderte ihn Constantinus auf, sämtliche
Repressionen einzustellen. Nur widerwillig gab Maximinus dem Druck
nach und wies seine Statthalter an, keine Gewalt mehr beim Opferzwang
anzuwenden. Der Winter 312/313 brachte für Maximinus ein weiteres Desaster. In den
Ostprovinzen gab es Missernten, Hungersnöte und Seuchen. Soldaten
mussten gegen Plünderer eingesetzt werden, die eine Nahrungsknappheit
in Karien ausgelöst hatten. Auch in Armenien gab es Probleme, nachdem
sich die Bevölkerung widersetzte die heidnischen Kulte wieder einzuführen. All diese Probleme hinderten Maximinus nicht daran über Möglichkeiten
nachzudenken, die Herrschaft im Gesamtreich an sich zu reissen.
Constantinus war zu diesem Zeitpunkt mit Kämpfen an der germanischen
Grenze beschäftigt. Auch waren seine Territorien zu weit weg, als
dass sie schnell kassiert hätten werden können. So richtete
Maximinus seine Energie auf den Kampf gegen Licinius. Mittels Gewaltmärschen brachte er seine Soldaten durch das winterliche
Anatolien, überquerte den Bosporus und erreichte die Kapitulation von
Byzanz und Heracleia. Der in Italien lagernde Licinius machte
sich sogleich auf den Weg und am 30. April 313 kam es in Thrakien auf
dem Campus Serenus (am Fluss
Ergenus bei Hadrianopolis) zur Entscheidungsschlacht. Maximinus hatte
eine Übermacht von 70.000 zu 30.000 Mann von Licinius, doch waren
seine Soldaten durch die Gewaltmärsche erschöpft. Die Schlacht ging
wohl aus diesem Grund und der besseren Taktik des Licinius für ihn
verloren. |
Stilisierte Porphyrstatue des Maximinus Daia |
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(PL) |