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Iulius Maiorianus

Bewertung

Mit Iulius Maiorianus setzte sich die Liste der eher kurzlebigen Kaiser im Zuge der Auflösung des weströmischen Herrschaftsbereichs fort. Inwieweit die Menschen dies damals auch so sahen, kann nicht mehr gesagt werden. Der Kaiser setzte alles in seiner Macht stehende ein, um die Probleme zu beseitigen.

Interessant ist, dass selbst die Anhänger seines Vorgängers Avitus - allen voran Sidonius Apollinaris - für Maiorianus nur positive Worte fanden. Man mass ihm alljene Tugenden zu, die einen guten König ausmachten. Für viele muss er eine eindrucksvolle Persönlichkeit gewesen sein, die noch dazu über eine ausgesprochen gute Portion Humor verfügte.

Rasch erzählte man sich Märchen von den überragenden Fähigkeiten des Kaisers. So soll er sich mit gefärbtem Haar unerkannt nach Carthago begeben haben, um selbst zu sehen, wie die Vandalen in Africa herrschten.

Maiorianus war wie viele seiner Zeitgenossen ein frommer Christ. Um einen Kontrast sowohl zum griechisch dominierten Ostreich, als auch dem Barbarentum der Söldner zu bilden, trat er bewusst für die römische Tradition ein.

Alles in allem kann man in ihm einen Mann erkennen, der einen ähnlichen Tatendrang besass wie zuvor Avitus. Wäre der Feldzug gegen die Vandalen von Erfolg gekrönt gewesen, hätte er sich wohl einer längeren Amtszeit erfreuen und mittels seines reformatorischen Programms auch Respekt und Zuneigung von Senat und Bevölkerung sichern können. Sein Ende zeigt deutlich, wer der wahre Herrscher im Westen war und wie leicht das Machtgefüge kippen konnte.

Ein von den Westgoten geprägter Tremissis mit dem Portrait des Maiorianus

 
 

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(PL)