PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Gaius
Flavius Valerius Constantius Herrschaft
Maximianus übertrug dem neuen Caesar die Verantwortung für die
Provinzen Gallien und Britannien. Letzteres war vollständig, Gallien
zum Teil vom Usurpator Carausius besetzt. So war es Constantius’
erste Aufgabe dieses Sonderreich zu zerschlagen. Da Britannien selbst
ausser Reichweite war - Carausius kontrollierte den englischen Kanal
durch seine Flotte - konzentrierte er sich auf die Vorgänge auf dem
Kontinent. Bononia - das ehemalige Gesoriacum (Boulogne)
- wurde belagert. Indem Constantius
einen Damm errichten liess, der die Hafeneinfahrt sperrte, zwang er
die Stadt in die Knie. Dieser Verlust führte zur Ermordung des
Carausius durch dessen Schatzmeister Allectus. Um Britannien überhaupt angreifen zu können, musste erst einmal eine
eigene Flotte aufgebaut werden. Die Vorbereitungen dazu dauerten mehr
als zwei Jahre und beinhalteten auch eine Niederringung der Bataver an
der Rheinmündung, die wohl mit Allectus sympathisiert hatten. 296 fühlte
sich Constantius endlich dazu in der Lage, gegen Britannien segeln zu
können. Mit zwei Flottenverbänden überquerten er den Kanal. Der eine startete
von Gesoriacum unter seinem persönlichen Kommando aus, der
zweite wurde vom Prätorianerpräfekten Asklepiodotos von der Seinemündung
aus dirigiert. Asklepiodotos gelangte nahezu unbemerkt nach Britannien
und konnte entweder bei Dubrae (Dover), Rutupiae (Richborough) oder
Lemanae (Lympne) an Land gehen. Schlechtes Wetter hatte die unbemerkte
Landung begünstigt. Die Schiffe wurden verbrannt, um die Soldaten zum
äussersten Kampf zu zwingen. Allectus schickte sofort seine eigenen
Truppen los, um den Eindringling wieder ins Meer zu werfen. Auf genau
diese Situation hatte Constantius gewartet um unbehelligt bei Kent
anlanden zu können. Leider gelangten ob des schlechten Wetters
zahlreiche Transportschiffe ausser Sicht und wurde in die Themsemündung
verschlagen. Ohne die nötige Ausrüstung war Constantius gezwungen
entlang der Südküste einem direkten Kampf auszuweichen. Unterdessen gelang Asklepiodotos im heutigen Nordhampshire oder
Berkshire ein überragender Sieg über Allectus. Fränkische
Söldner, die nach Londinium
(London) geflohen waren und dort plünderten, liefen schnurstracks
jenen Soldaten des Constantius ins Messer, die in die Themsemündung
abgetrieben worden waren. Die Plünderer wurden augenblicklich
niedergemetzelt. Asklepiodotos’ Sieg und diesem Zufallserfolg war die
Wiedereingliederung Britanniens zu verdanken. Constantius’ Anteil
daran war zu vernachlässigen. Diese Tatsachen hinderten ihn aber
nicht, sich als Retter Britanniens auf zahlreichen Münzen und
Medaillen verewigen zu lassen. Auf einer Münze etwa reicht er als
Hercules im Löwenfell einer knienden Britannia die Hand, während ihm
Victoria einen Lorbeerkranz reicht. Nach der Wiederherstellung der
Ordnung, wurde in Londinium
eine Münzstätte eingerichtet und die Insel neu in vier Provinzen
eingeteilt. Auf dem Kontinent stand durch die zuvor vertriebenen Bataver freies Land
zur Verfügung. Constantius siedelte deshalb 297 salische Franken an
der Rheinmündung an. Im Jahr darauf kam es zu einem plötzlichen
Einfall der Alamannen bei Andematunum
(Langres). Die neuen Stadtmauern hielten jedoch den Ansturm auf und
Constantius konnte die Angreifer wieder über den Rhein zurückdrängen. Nachdem sich mit Diocletian auch Maximian aus der Politik zurückgezogen
hatte, wurde Constantius zum neuen Augustus
im Westen. Nominell stand er höher als sein Amtskollege Galerius im
Osten, da er ganz Gallien, Spanien, Britannien und
Pannonien als Kernländer
zur Verfügung hatte. Sein Sohn Constantinus wurde ausserdem als
Geisel am Hof des Galerius gehalten, was die Machtverhältnisse doch
etwas revidierte. Er fand sich auch damit ab, dass ihm mit Severus ein
Parteigänger des Galerius als Caesar zugeteilt wurde. Als Hauptstadt hatte sich Constantius Augusta Treverorum (Trier) gewählt. Die Stadt war bereits das
Zentrum des gallo-römischen Sonderreiches des Postumus gewesen. In
den Jahren 275/276 wurde die Siedlung durch die Germanen schwer in
Mitleidenschaft gezogen. Ungefähr zur Zeit des Constantius begann
sich Trier nur noch Treveri oder Treveris zu nennen. Der neue Augustus
begann mit dem Bau eines grossen Palastes (mit einer bis zu 30 m hohen
Audienzhalle), der später von seinem Sohn fertig gestellt werden
sollte. |
Ein Medaillon
des Chonstantius Chlorus Der Ausrufungspreis dieser Münze bei der Ars Classica 2002 betrug: CHF 300.000 |
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(PL) |