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Gaius Pescennius Niger

Herrschaft

Alle Truppen des Ostens - immerhin neun Legionen, von den zahlreichen Auxiliareinheiten ganz zu schweigen - schlugen sich unverzüglich auf seine Seite. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass sich an der Donau Septimius Severus ebenfalls zum Kaiser hatte ausrufen lassen.

Pescennius wurde als neuer Alexander d.Gr. tituliert und auch der Partherkönig Vologaeses IV. war über die Wahl erfreut. Beide scheint eine persönliche Freundschaft verbunden haben. Einen Plan den Römer mit eigenen Truppen zu unterstützen musste der König jedoch infolge innenpolitischer Wirren fallen lassen. Wohingegen einige Kontingente von parthischen Klientelstaaten ihre Hilfe anbieten konnten. Wichtig für Pescennius war auch die Stadt Byzantium, die für ihn aus wirtschaftlichen Gründen votierte und am Bosporus eine wichtige Riegelstellung darstellte. Aus ähnlichem Interesse unterstützte ihn auch die Stadt Perinthos und selbst in Rom hatte der Gegenkaiser im Osten einen gewissen Zulauf; wenn auch nicht ganz so viele bei den Senatoren.

Mittlerweile hatte sich Septimius Severus auch vor dem Senat durchgesetzt und brach - indem er sich mit der Verleihung der Caesarenwürde an Clodius Albinus den Rücken freihielt - in den Osten auf, um gegen Pescennius zu Felde zu ziehen. Nach einem ersten Rückschlag konnte die Vorhut von Severus' Truppen Perinthos einnehmen und stand nun Mitte 193 vor Byzantium, das belagert wurde.

Die erste militärische Konfrontation bei Kyzikos endete Ende 193 für Pescennius mit einer Niederlage. Das Kommando hatte Asellius Aemilianus, der Proconsul von Asia, geführt, doch war dieser in der Schlacht gefallen und so zog man sich nach Kleinasien zurück. Auch ein weiteres Treffen Anfang 194 bei Nicaea - diesmal unter seiner persönlichen Führung - verlief für ihn mehr als ungünstig und er musste sich mit den verbleibenden Truppen über das Taurusgebirge nach Antiochia zurückziehen.

Dort erreichte ihn die Nachricht, dass Ägypten zu Severus übergelaufen war. Aus einem Papyrus weiss man, dass die Stadt Arsinoë diesen Schritt bereits am 13. Februar 194 als eine der ersten vollzogen hatte. Damit hatte er die wirtschaftlich wichtigste Provinz verloren ohne der ein längerer Krieg nicht zu gewinnen war.

Pescennius' Nachhut konnte die Truppen seines Kontrahenten nicht lange aufhalten und severianische Armee drohte bald vor Antiochia zu stehen. Wohl mit dem Mut der Verzweiflung sammelte er nochmals seine zersprengten Soldaten, zog nach Issos an der Grenze zwischen Kilikien und Syrien und stellte sich dort Mitte 194 Severus.

Der Aufwand war vergebens gewesen und die Schlacht ging wiederum schlecht für ihn aus. Mit Mühe konnte Pescennius selbst nach Antiochia flüchten, wo ihn die Botschaft erwartete, dass Severus bereits auf die Stadt vorrücken liess. Kurzerhand entschloss er sich die Stadt zu evakuieren und flüchtete in Richtung Partherreich.

Pescennius Niger auf einem Denar von 2,46 g

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Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", G.Hafner "Bildlexikon antiker Personen", C.Scarre "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)