DIE KRIEGE ROMS |
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VORGESCHICHTE |
Kriegsziele
Nachdem der Kriegsbeschluss gefallen war, hatte Trajan wohl noch nicht die vollständige Zerstörung des Dakerreiches unter Decebalus geplant. Vielmehr ging es um die Revision des domitianischen Abkommens. Die Tribute sollten verringert werden und wenn dabei auch noch Decebalus samt seiner Anhänger durch eine romfreundliche Partei ersetzt werden könnte, wäre es aussenpolitisch ideal gewesen. Wirtschaftliche Gesichtspunkte spielten bei der Eroberung eine untergeordnete Rolle. Die reichen Erzvorkommen - allen voran das Gold - der Karpaten finanzierten die Daker, was an und für sich ein Problem darstellte. In deren Besitz zu gelangen, war allerdings nur ein Bonus zu dem man nicht nein sagte. Immerhin mussten für die Eroberung grosse Summen aufgewendet werden, die hernach mit Beute auszugleichen waren. Ein geostrategisches Kriegsziel war der Besitz der Gebirgspässe in Siebenbürgen, von denen aus die Tiefländer jenseits der Donau ausgezeichnet kontrolliert werden konnten. Der mittlere und untere Donaulimes war damit entlastet und ein potenzielles Einmarschgebiet in Richtung Balkan geschlossen. Schon Caesar hatte sich mit der dakischen Machtkonzentration unter deren König Burebista beschäftigt, doch wurden Eroberungspläne nach den Ereignissen an den Iden des März nicht mehr weiterverfolgt. Wann die Entscheidung für die völlige Niederringung des Dakerreiches gefallen ist, bleibt unbekannt. Wenn sie noch während des ersten Dakerkrieges gefallen ist, so wahrscheinlich nach der blutigen Schlacht bei Adamklissi. Die Vorgehensweise Trajans ist in diesem Punkt nicht ganz nachvollziehbar. Genauso gut kann erst kurz vor Ausbruch des zweiten Dakerkrieges der Entschluss gefallen sein, zumal dieser für den strategisch denkenden Kaiser eher plötzlich ausgebrochen war. |
Victoria mit Tropaion
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Quellen: Karl Strobel "Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans"; Karl Strobel "Die Donaukriege Domitians"; Annette Nünnerich-Asmus "Trajan" |
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(PL) |