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Provinz Britannia

Religion

Das religiöse Leben Britanniens war durch eine komplexe Vermischung einheimischer Kulte und Gottheiten mit der griechisch-römischen Religion samt östlichen Einflüssen gekennzeichnet. Nach der Ausrottung des Druidentums wurde der keltische Grundton der Religionsausübung von der Verwaltung toleriert und blieb während der gesamten Kaiserzeit - vor allem auf dem Lande - ein fixer Bestandteil des Kultwesens.

Der Sitz der ersten Statthalter war Camulodunum, das auch zum religiösen Zentrum der Provinz ausgebaut wurde. So wurde u.a. für den Kaiserkult ein grosser Claudius-Tempel errichtet. Aus einer Inschrift in Bordeaux kennt man einen britannischen Schiffseigener, der sevir augustalis war.

Seit Anfang des 3.Jh.n.Chr. wurde dem Mithraskult vermehrt gehuldigt. Dies zeigt sich an der Errichtung von vier Tempeln am Hadrianswall und einem in Londinium im Ausmass von 20 mal 8 Metern. Religionen aus dem Orient wurde vor allem von Auxiliareinheiten gehuldigt.

Neben dem Fortbestehen einheimischer Kultur und Zeugnissen des römischen Staatskultes ist seit etwa 209 eine zunehmende Christianisierung feststellbar. Allerdings blieb auch die Insel nicht von den folgenden Christenverfolgungen unter Decius und Diocletianus verschont. Aus den Jahren 314 bis 360 sind erstmals Einzelheiten christlicher Hierarchien überliefert, da drei Bischöfe aus Britannien (London, York und wahrscheinlich Lincoln) am Konzil in Arles teilgenommen hatten. In diese Zeit fällt auch der zunehmende Einbau von Privatkapellen in Villen.

Im Zuge der Beseitigung der Usurpation des Magnus Magnentius und der damit durchgesetzten Heidenverfolgung, wurden zahlreiche Ländereien, die Nichtchristen gehörten, konfisziert. Mit den diversen Lokalherrschern hatten alte Kulte (sowohl keltische als auch klassisch-römische) wieder aufgeblüht; so u.a. für den keltischen Gott Nodens. All dies war ein Beweis, dass die traditionellen Kulte trotz Christianisierung noch immer im Volk tief verwurzelt waren. Selbst die im 5.Jh.n.Chr. einströmenden Sachsen trafen immer noch auf Reste dieser Religionsausübung. Erst in dieser Zeit drang das Christentum auch in die abgelegenen ländlichen Regionen Britanniens vor.

Ein Tempel zu Ehren des Claudius gehörte zu den ersten übergreifenden religiösen Einrichtungen in Britannien.


Quellen: H.Pleticha & O.Schönberger "Die Römer", F.M.Ausbüttel "Die Verwaltung des Römischen Kaiserreiches", W.Eck "Die Verwaltung des Römischen Reiches in der Hohen Kaiserzeit", F.DeMartino, "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", T.Bechert "Die Provinzen des Römischen Reiches", J.Matthews "King Arthur", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)