Version LX

SPRACHE
Zahlensysteme der Antike


Imperialer Adler GRIECHENLAND I
Imperialer Adler GRIECHENLAND II

Imperialer Adler ROM I
Imperialer Adler ROM II
Imperialer Adler ROM III

zurück zum
Sprachindex

zurück zum Index

Übersicht

Bereits Griechen und Römer rechneten mit dem Dezimalsystem, das wohl indoeuropäischer Herkunft ist - wie manche Endungen (z.B. lat. -ginta und grch. -konta) nahe legen. Anhand der Sprache lässt sich die heute noch bei vielen Naturvölkern übliche Zählobergrenze auch für die Vorantike festmachen . Demnach kannte man ursprünglich die Werte eins, zwei und viele. Dadurch hat sich in den lateinischen Zahlwörtern ambo, octo und viginti auch der alte Dual (Zweizahl) erhalten. Eine erweiterte Zählgrenze lässt sich ausserdem bei vier feststellen, die durch die Deklination der ersten Zahlen augenscheinlich wird.

Die kulturelle Entwicklung beförderte jedoch rasch die Zählgrenzen nach oben und sowohl für Griechen als auch Römer wurde der Wert 1000 (grch. chilioi, lat. mille) als grösster Einzelwert festgemacht. Dem wurde spätestens im 7.Jh.v.Chr. noch der Wert myrioi (Myriade, 10.000) beigegeben.

Die Griechen verwendeten je nach Anforderung zwei unterschiedliche Zahlensysteme, das herodianische und jenes mit Buchstaben. Die Römer entwickelten parallel eigenen Ziffern, vervollkommneten ihr System allerdings langsamer, was sicher auch daran lag, dass ihnen die griechische Mathematik mit ihren Möglichkeiten zur Verfügung stand.

Sieht man von den modernen elektronischen Möglichkeiten ab, gibt es vier praktikable Rechenverfahren, die in unterschiedlicher Ausprägung in der Antike verwendet wurden. Zum einen war dies die Fingerrechnung (incl. Handzeichen), die jedoch nur für einfache Operationen - meist die Addition - ausreichte und zum anderen die Kerbenzählung, die von den Hirten entwickelt wurde und ebenfalls nur für einfaches Zählen und Addieren geeignet war.

Wichtiger war das Rechnen auf der Linie und mit der Feder (wie es noch bei Adam Riese heisst), wobei letzteres in der Antike weniger häufig vorkam. Vor allem im Geschäftsleben bediente man sich des Rechenbrettes oder -tisches und damit der Rechnung auf den Linien. Mit dem Abakus konnte man mit geübter Hand selbst komplexere Operationen rasch erledigen und Zahlen temporär speichern.

Römische Wachstafel
mit Griffel


Quellen: G.Ifrah "Universalgeschichte der Zahlen", H.Pleticha & O.Schönberger "Die Griechen", "Der kleine Pauly"

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)