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Flavius Valentinianus (II.)

Herkunft, Jugend & Karriere

Flavius Valentinanus wurde im Herbst des Jahres 371 in Trier als Sohn des Kaisers Valentinianus I. und seiner zweiten Frau Iustina geboren. Im Alter von vier Jahren verlor er seinen Vater und wurde nach der Machtübernahme Gratians nach fünf angespannten Tagen am 22. November 374 zum Augustus ausgerufen. Diese Vorgangsweise war nicht unbedingt vorhersehbar, doch lag sie angesichts des Wunsches der Armee immer mehrere Kandidaten für das Kaiseramt parat zu haben nahe. Der Zufall hatte wohl mitgespielt, dass Kind und Mutter ausgerechnet diesen Feldzug begleiteten.

Eine wichtige Rolle bei der Ernennung spielte der germanische magister peditum in praesenti (Kommandant der Infanterie im Kaiserlichen Stab) Flavius Merobaudes, der sich damit weitreichenden Einfluss sicherte und sogar zweimal das Konsulat bekleidete. Ein anderer Machtfaktor war der Kommandant des Donauraumes, Flavius Equitius, der im gleichen Sinne votierte. Beide bereitete die zunehmende Tendenz der germanischen Söldner Sorge, sich nur um die eigenen Belange zu kümmern. Die Präsentation eines neuen Kaisers war somit eine Flucht nach vorne.

Nach Vorbereitung der Proklamation schickten sie Cerealis, den Onkel von Valentinianus, in die Gegend von Aquincum (Budapest) um den Knaben, der dort in einem Landhaus bei Muorocincta weilte, so schnell als möglich zu den Truppen an der Grenze zu

Gratianus nahm diese Entscheidung hin. Bedeutend gemildert wurde die Sache dadurch, dass wenigstens ein Familienmitglied auserkoren worden war. Auch der nun ranghöchste Valens war übergangen worden. Doch schien ihn dies weniger zu berühren, da es vornehmlich den Westen des Reiches betraf. Eine politische Funktion hatte Valentinianus II. bereits erfüllt: kein neuer Soldatenkaiser befand sich im Range eines Augustus und die Gefahr eines Bürgerkrieges war gebannt. Gratianus sollte auch in Zukunft seinem Verwandten keine Steine in den Weg legen und ihn sogar - und das gegen den Willen von Iustina - lieb gewinnen und für seine Erziehung zu sorgen.

Statue des jungen
Valentinianus II.


Quellen: M.Clauss "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)